Pro Diesel

  • Diesel verbrauchen weniger als Benziner
  • Haltbare, robuste Motortechnik
  • Fährt mit HVO umweltschonend

Kontra Diesel

  • Gesundheitsschädliche Abgase
  • Steigende Betriebskosten, sinkender Restwert
  • Ein mögliches Auslaufmodell
Europa orientiert sich um, das Verbrenner-Aus kommt. Nur im einstigen Diesel-Land Deutschland ist der Absatz stabil, wenn auch auf niedrigem Niveau. Viele Neuwagenkäufer sehen im Auto mit Selbstzünder die richtige Wahl, knapp jeder fünfte neu zugelassene Wagen ist ein Diesel. Nun hat jede Kaufentscheidung langfristige Folgen, denn einerseits schwindet damit die Zahl der Diesel auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Auch dürften Autos, die jetzt auf die Straße kommen, 2035 noch da sein. Sieht man dann im Diesel alt aus? Wie hoch steht der CO2-Preis 2027 – und danach?
Was aktuell gegen den Diesel spricht: Im Vergleich mit Benzinern stößt er trotz moderner Motoren und Abgasreinigung mehr Schadstoffe aus als ein Benziner, dafür allerdings weniger CO2. Verglichen mit dem E-Auto haben beide Verbrennungsmotoren das Nachsehen, das hat eine aktuelle Studie zur CO2-Bilanz von Verbrennern erbracht.
Denn hier wirkt sich der große Nachteil vom Diesel aus: aktuell treiben ihn zum größten Teil fossile Brennstoffe an. Immerhin ist HVO aus recyceltem Fett im Kommen. Bestenfalls lassen sich Dieselfahrzeuge mit E-Fuels beinahe klimaneutral betreiben, lokal emissionsfrei allerdings nie.
Und auch Dieselkraftstoff könnte an deutschen Tankstellen schon bald deutlich teurer werden, noch profitiert er steuerlich vom sogenannten Dieselprivileg. Allerdings lassen neue Nachrichten zu einem supereffizienten Diesel aus China aufhorchen. Hat der Diesel wieder eine Zukunft?
AUTO BILD Gebrauchtwagenmarkt
BMW 520 520d Touring Sport-Aut.
10.000 €
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220.000 km
135 KW (184 PS)
01/2012
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Diesel, 4,9 l/100km (komb.)*
Mercedes-Benz C 200 CDI DPF (BlueEFFICIENCY) 7G-TRONIC Avantgarde
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239.000 km
100 KW (136 PS)
04/2013
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Diesel, 5,8 l/100km (komb.)*
VW Sharan 2.0 TDI 4Motion Blue Motion Style
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190.000 km
103 KW (140 PS)
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Diesel, 6 l/100km (komb.)*
BMW X3 xDrive 20d Edition Lifestyle
10.000 €
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153.000 km
130 KW (177 PS)
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Diesel, 7 l/100km (komb.), CO2 Ausstoß 185 g/km*
Mercedes-Benz E 250 CDI DPF BlueEFFICIENCY Automatik Avantgarde
10.000 €
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240.762 km
150 KW (204 PS)
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Diesel, 5,8 l/100km (komb.)*
VW T4 Caravelle TDI 7DC2X2
10.000 €
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273.000 km
111 KW (151 PS)
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Diesel, 7,5 l/100km (komb.)*
Mercedes-Benz E 220 E 220 T CDI (211.206)
10.000 €
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340.000 km
110 KW (150 PS)
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Diesel, 7,5 l/100km (komb.), CO2 Ausstoß 197 g/km*
VW Touareg V6 TDI
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176 KW (239 PS)
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Diesel, 9,9 l/100km (komb.), CO2 Ausstoß 262 g/km*
VW T4 Caravelle 179 PS, TDI,  BJ 2001, 327.000 km
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VW T4 Caravelle 179 PS, TDI, BJ 2001, 327.000 km
327.000 km
132 KW (179 PS)
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Diesel, 7,5 l/100km (komb.)*
BMW 120 120d
10.000 €
BMW 120 120d
170.000 km
130 KW (177 PS)
05/2009
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Diesel, 6,3 l/100km (komb.), CO2 Ausstoß 166 g/km*
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Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.
Hier nun die Frage: Welchen Antrieb soll mein nächstes neues Auto haben? Benziner oder Diesel, Plug-in-Hybrid oder Elektro? Gas oder Wasserstoff mit Brennstoffzelle? Vor dieser Frage steht wohl jeder, der sich einen Neu- oder Gebrauchtwagen anschaffen möchte.

Wie entwickeln sich die Zulassungszahlen beim Diesel?

Seit über drei Jahren sind die Zulassungszahlen für Diesel auf einem stabilen Niveau (knapp ein Fünftel aller neu zugelassenen Autos), jedoch weit entfernt vom Höchstanteil 2010 mit 46 Prozent! Den aktuellen Löwenanteil der Verbrenner stellen die Benziner mit über 37 Prozent der 2024 neu zugelassenen Autos.

Diesel holt Elektro wieder ein

Zuletzt hat der massive Aufwärtstrend elektrifizierter Autos einen starken Dämpfer erfahren: Aktuell liegt der Anteil komplett batterieelektrischer Autos nur noch bei knapp 12 Prozent, das E-Auto verliert seinen Zahlenvorteil vor dem Diesel. 

Was für und was gegen den Kauf eines Diesels spricht

Welcher Antrieb soll es sein? Hier eine Entscheidungshilfe für den Autokauf!

Was für den Diesel spricht, was dagegen

Was ruinierte den Ruf des Diesels?

Diesel waren in Deutschland jahrzehntelang die Antriebsform der Wahl: 2010 waren knapp die Hälfte aller in Deutschland neu zugelassenen Autos Selbstzünder. Das änderte sich ab 2015 mit dem VW-Abgasskandal. Er ruinierte das bis dahin positive Image des Dieselantriebs. VW hatte millionenfach Abgasreinigungswerte in Sachen Stickoxide (NOx, Sammelbezeichnung für Stickstoffmonoxid NO und Stickstoffdioxid NO2) manipuliert. Die Rede war von Abschaltvorrichtungen, Betrugssoftware und zwielichtigen Tests. Angesichts des Klimawandels könnten nunmehr alle Verbrenner zum Auslaufmodell werden: Die EU will den CO2-Ausstoß von Autos generell kappen.

Gibt es neue Hoffnung für Diesel durch HVO und effizientere Motoren?

Ja und nein. Einerseits verringert der alternative Kraftstoff HVO (Hydrotreated Vegetable Oik) den CO2-Ausstoß von Dieselmotoren in der Gesamtbilanz um rund 90 Prozent. Nur: Gegen eine weite Verbreitung stehen Preis und Verfügbarkeit. Zur breiten Markteinführung ist mit einem Preisaufschlag von 15 bis 20 Cent zu rechnen, pro Liter, versteht sich. Rückenwind könnte der Diesel auch durch die jüngste Entwicklung aus China bekommen, wo ein Dieselmotor mit außerordentlich hohem Wirkungsgrad entwickelt wurde. Der würde den Dieselverbrauch aber nur senken, nicht stoppen.

Wie fördert der Staat umweltfreundliche Autos?

Die Prämie zum Kauf eines E-Autos ist Geschichte, anstelle des Umweltbonus muss jeder Autokäufer beim Händler um einen Rabatt feilschen. Als Trost gibt's für E-Auto-Besitzer die THG-Prämie von bis zu 110 Euro als kleinen Zuverdienst.

Welche Vor- und Nachteile gibt es bei der Steuer?

Vorteil: Auf Diesel entfällt beim Tanken aufgrund des Dieselprivilegs eine geringere Steuer. Bei Superbenzin macht die Energie- bzw. Mineralölsteuer 65,5 Cent pro Liter aus, bei Diesel sind es 47 Cent, ein Bonus von knapp 18 Cent.

Nachteil: An der Tankstelle ist der Diesel günstiger, dafür werden Selbstzünder mit einer höheren Kfz-Steuer belegt. Nur Vielfahrer holen die Differenz wieder rein. Die Steuer basiert auf Hubraum und CO2-Ausstoß, auf Sicht wird die CO2-Abgabe auf Kraftstoff in den kommenden Jahren beständig steigen. Wie hoch fällt die Steuer aus? Das können Sie hier in drei Schritten errechnen! Die Mehrwertsteuer liegt für Diesel wie Benzin bei 19 Prozent.

Was ist mit dem Dieselprivileg?

Das Dieselprivileg wurde in den Neunzigerjahren zur Unterstützung des Straßengüterverkehrs eingeführt. Es begünstigt Treibstoff für Dieselmotoren steuerlich um gut 18 Cent pro Liter gegenüber Benzin. Das kostet den Staat jährlich mehrere Milliarden Euro. Wie lange bleibt das so? Das ist unklar.

Wie groß ist der Verbrauchsvorteil vom Diesel gegenüber dem Benziner?

Diesel verbrauchen etwa 15 bis 20 Prozent weniger Kraftstoff als vergleichbare Benziner. Das liegt neben der höheren Effizienz des Motors (43 Prozent gegenüber rund 20 Prozent) auch an der größeren Energiedichte von Diesel. Allerdings wird der Verbrauchsvorteil des Dieselmotors durch das höhere Gewicht der SUV kompensiert, in denen er meist steckt. Auch ist die Herstellung von Dieselmotoren aufwendiger.

Bedroht die Euronorm 7 den Diesel?

Kurz gesagt: nein.
➤ Euro 7: Im Wesentlichen basiert die kommende Abgasnorm Euro 7 auf der Norm Euro 6, sieht für Pkw keine verschärften Grenzwerte vor.
Wer ein gebrauchtes Auto kauft, steigt immer in die Bestandssicherung ein, denn in Nachhinein können die bei der Zulassung geltenden Regeln nicht verändert werden. Das gilt auch für die Zeit nach dem Verbrenner-Aus, bereits zugelassene Diesel werden aller Voraussicht nach weiter fahren dürfen. Das gilt für Diesel aller Euro-Normen: Euro-5, 6b, 6c, 6d-TEMP, 6d und 6e. Auch wenn sich die Grenzwerte für diese Normen mittlerweile stark verschärften. Das liegt an den unterschiedlichen Prüfverfahren (NEFZ, WLTP, RDE). Wenn Sie mehr wissen wollen: Welche Abgasnorm hat mein Auto?

Machen Dieselabgase krank?

Als Kraftstoff ist Diesel energiereicher als Benzin. Zudem liegt der Wirkungsgrad des Dieselmotors um 15 Prozent über dem von Benzinern. Weil weniger Kraftstoff bei gleicher Leistung verbrannt wird, verbrauchen Dieselmodelle weniger und stoßen daher auch weniger CO2 aus.
Allerdings ist der CO2-Gehalt pro verbranntem Liter Diesel höher als bei Benzin (2,6 kg zu 2,3 kg). Daher steht der Diesel im Ruf, nicht klimafreundlich zu sein. Die beim Verbrennen von Diesel entstehenden Schadstoffe vermiesen sein Image: etwa die gesundheitsschädlichen Stickoxide (NOx, Sammelbezeichnung für Stickstoffmonoxid NO und Stickstoffdioxid NO2). Sie können die Schleimhäute angreifen und zu Husten, Atembeschwerden und Augenreizungen führen sowie Herz, Kreislauf und die Lungenfunktion beeinträchtigen.

So groß ist der Dieselanteil bei Neuwagen

Noch 2011 war Deutschland Diesel-Land: Fast jeder zweite neu zugelassene Pkw war ein Selbstzünder, 2017 lag der Anteil noch bei 38,8 Prozent. Laut jüngsten Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) lag der Dieselanteil zwischen Januar und März 2024 bei 18,9 Prozent.

So entwickeln sich die Preise von Diesel-Pkw

Diesel-Pkw sind in der Produktion aufwendiger als Benziner und daher teurer. Das holen Käufer nur über hohe Fahrleistungen wieder herein, vorausgesetzt der Diesel bleibt steuerbegünstigt. Der Anteil der Dieselfahrzeuge blieb zuletzt stabil. Das dürfte auch für die Gebrauchtwagenpreise gelten. Eine erhöhte CO2-Abgabe und höhere Spritpreise dürften das Preisniveau drücken. Dem entgegen spräche eine wachsende Nachfrage, je näher das Verbrenner-Verbot 2035 rückt.

Diesel, Benziner oder Elektro – womit fährt man günstiger?

In der Regel fährt das E-Auto beim Kostenvergleich allen anderen Antrieben davon. Hier der Blick auf die Kraftstoffkosten durch Leaseplan: Danach sind E-Autos im Kostenvorteil. Der Car Cost Index ergab Treibstoffkosten beim E-Auto von 15 Prozent der Gesamtbetriebskosten, bei Benzinern sind es 25 Prozent, bei Dieseln 28 Prozent.
Rein bei den Energiekosten auf 100 km ist Strom am günstigsten (5,16 Euro bei Kleinwagen bzw. 5,374 Euro in der Mittel/Oberklasse). Diesel kostet bei Kleinwagen 8,46 Euro und bei Mittel/Oberklassenwagen 9,17 Euro auf 100 km (Berechnung durch das Wirtschafts- und Klimaschutzministerium auf Basis von Durchschnittskosten im 4. Quartal 2023).
Der ADAC berechnete Ende 2022 für einen Benziner-Diesel-Vergleich die Gesamtkosten von rund 900 Neuwagenmodellen. Das Ergebnis: Der individuelle Preis hängt vom gewünschten Modell, der jährlichen Fahrleistung, den Anschaffungs- und laufenden Kosten sowie dem Wertverlust ab. Wer seine Kaufentscheidung vor allem nach ökologischen Gesichtspunkten trifft, der sollte auf [Link auf https://www.autobild.de/new-mobility/gasantriebe/]E-Antriebe (auch Hybride) oder Erdgaswagen setzen.

Wie lange bauen die Hersteller noch Diesel?

Die allermeisten Hersteller haben die Wende vom Verbrenner zum E-Auto eingeleitet. Sie bieten immer weniger Modelle mit Dieselmotor an. Bei Volvo lief zu Jahresbeginn 2024 der letzte Pkw mit Dieselmotor vom Band, BMW baut in Deutschland keine Verbrennungsmotoren mehr. Ein weiterer Faktor: Die Hersteller müssen sich an eine EU-Vorgabe halten, die den durchschnittlichen Flottenausstoß auf nur noch 95 g CO2/km pro verkauftem Fahrzeug begrenzt. Also steigt der Druck, Autos mit geringem CO2-Ausstoß anzubieten. Generell ist durch das beschlossene Aus für neue Verbrenner ab 2035 der Abgesang auf den Diesel eingeleitet.

Wie steht es um Fahrverbote?

Fahrverbote sind auf dem Rückzug, in Hamburg wurden sie abgeschafft. In Darmstadt gibt es ein Fahrverbot für Diesel bis Euro 5 und für Benziner mit Euro 1-2. In Stuttgart dürfen seit Mitte 2020 Euro-5-Diesel (und schlechter) nicht mehr in die Innenstadt, also die kleine Umweltzone, zu der Stuttgarter Talkessel gehört wie auch die Stadtteile Bad Cannstatt, Zuffenhausen und Feuerbach.
In München gilt seit dem 1. Februar 2023 ein Fahrverbot für Diesel mit Euro 4/IV und schlechter. Weil die Luft seither deutlich besser wurde, ist die Stufe 2 für Euro-5-Diesel ausgesetzt.
In Berlin galten Fahrverbote für Euro 5 und schlechter auf Straßenzügen in Neukölln und Moabit, sie wurden aber inzwischen schrittweise wieder aufgehoben.