Im Pendler-Alltag sind die Ladezyklen für Elektroautos gut planbar, der Wagen steht lange und kann zu Hause an der Wallbox oder beim Job laden, damit der Akku wieder voll wird. Ladepausen sind kalkulierbar.
Bei längeren Touren dagegen, etwa beim Verreisen, wird die Standfestigkeit des Elektroautos auf die Probe gestellt – denn jede Strecke, die über die maximale Reichweite des Autos hinausgeht, verlangt Ladestopps! Und da ist man von der Ladeinfrastruktur auf dem Reiseweg und ihrer Verfügbarkeit abhängig.

Die besten bei Carwow erhältlichen E-Autos

Ausgewählte Produkte in tabellarischer Übersicht
Kia Niro EV
Ersparnis bei Carwow im Schnitt 9560,00 EUR
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VW ID.3
Ersparnis bei Carwow im Schnitt 4883,00 EUR
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Skoda Enyaq iV
Ersparnis bei Carwow im Schnitt 9781,00 EUR
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VW ID.4
Ersparnis bei Carwow im Schnitt 4961,00 EUR
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Volvo EC40
Ersparnis bei Carwow im Schnitt 9550,00 EUR
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BMW i5
Ersparnis bei Carwow im Schnitt 15.109,00 EUR
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Opel Astra Electric
Ersparnis bei Carwow im Schnitt 4352,00 EUR
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Smart #1
Ersparnis bei Carwow im Schnitt 3285,00 EUR
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Opel Corsa Electric
Ersparnis bei Carwow im Schnitt 6772,00 EUR
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VW ID.Buzz
Ersparnis bei Carwow im Schnitt 8888,00 EUR
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Hyundai Ioniq 5
Ersparnis bei Carwow im Schnitt 15.856,00 EUR
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Kia EV6
Ersparnis bei Carwow im Schnitt 11.259,00 EUR
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BMW iX1
Ersparnis bei Carwow im Schnitt 9695,00 EUR
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Audi Q4 e-tron
Ersparnis bei Carwow im Schnitt 400,00 EUR
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BMW iX3
Ersparnis bei Carwow bis zu 17.798,00 EUR
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Beim Urlaub mit dem E-Auto sollte man gut planen, wie groß die Abstände zwischen den Ladestopps sein müssen, damit man notfalls auf eine alternative E-Ladesäule ausweichen kann. Sind alle Ladesäulen auf dem Weg zum (Urlaubs-)Ziel intakt? Was tue ich, wenn gerade alle Ladestationen in Reichweite belegt sind?

Wo finde ich eine Übersicht aller Ladesäulen?

Für elektrische Langstreckenfahrten ist eine gute Vorbereitung wichtig: Dazu gehört nicht nur, das Elektroauto voll aufzuladen und für den Zeitpunkt der Abfahrt zu klimatisieren, sondern auch das Auskundschaften der Route vor Fahrtbeginn. Wichtig: Planen Sie die Etappen anhand des Realverbrauchs Ihres E-Autos. "Nehmen Sie also nicht die Herstellerangaben, sondern Ihre Erfahrungswerte der letzten Fahrten", rät auch der Ladenetzanbieter EnBW. Eine gute Orientierung bieten auch die Autobahn-Reichweiten von Elektroautos, die AUTO BILD regelmäßig unter realitätsnahen Bedingungen ermittelt. Außerdem sollte noch genügend Restreichweite im Akku sein, um notfalls eine weitere Ladesäule anzusteuern – 100 km sind dafür ein guter Richtwert.
Bei der Planung hilft innerhalb Deutschlands die Ladesäulenkarte der Bundesnetzagentur. Sie wird ständig aktualisiert und zeigt sämtliche öffentlichen Ladesäulen, unabhängig vom Anbieter. Für Europa eignet sich die Übersicht von Lemnet. Hier lässt sich sogar abfragen, ob die Station belegt oder frei ist.
Ladesäulenkarte der Bundesnetzagentur
Die Ladesäulenkarte der Bundesnetzagentur wird ständig aktualisiert. Sie gibt Standorte, Zahl der Ladepunkte und Ladeleistung an.
Bild: Bundesnetzagentur
Aber: Beide Karten führen Tesla-Ladesäulen nicht auf – auch nicht die Ladepunkte, die seit Kurzem für Fremdmarken geöffnet sind. Wer Tesla fährt, plant die Route grob mit der globalen Ladesäulenkarte des US-Herstellers. Diese Karten eignen sich für die Ad-hoc-Planung mit wenigen Ladestopps. Auch die Tesla-App ist hilfreich – wer keinen Tesla fährt, bekommt die Ladestationen angezeigt, die für Fremdmarken freigeschaltet sind. Fortschrittlich: Tesla zeigt dort die Preise in Echtzeit an!
Auch jenseits des Tesla-Universums gilt: Wer eine Langstreckentour mit diversen Ladestopps vor sich hat, der kann mittlerweile auf ausgereifte Tools zurückgreifen. So bietet etwa Volkswagen mit der App "We Connect ID" einen Routenplaner an, der mit der Fahrzeugelektronik gekoppelt ist.
Das hat den Vorteil, dass bei Änderung der Route – oder bei höherem Stromverbrauch, als ursprünglich geplant – die Ladesäulen-Auswahl angepasst wird. Nachteil: Wer kein passendes Fahrzeug der jeweiligen Marke registriert, kann die App nicht benutzen.
HPC-Ladestecker
Je mehr Ladepunkte es an einem Ziel gibt, desto größer ist die Chance, auf Anhieb einen freien Steckplatz zu bekommen.
Bild: DPA
Auch rechnerbasierte Lade-Tools sind für die Fahrtenplanung vor der Abreise nützlich. Der Routenplaner von GoingElectric etwa bietet ein Planungssystem für unterschiedliche Automodelle und technische Voraussetzungen an: Diverse Parameter wie Autotyp, Ladeleistung, individuelle Reichweite etc. sind einstellbar.

Was bietet Google Maps für E-Auto-Fahrer?

Für die schnelle Ladesäulen-Suche hat Google die Maps-Funktion fit gemacht – und sogar ziemlich fit: Wer das Suchwort "Ladestation" eingibt (Default-Einstellung ist "Tankstelle"), erhält die jeweiligen öffentlichen Ladesäulen im Umkreis angezeigt. Ist das Ziel bereits bestimmt, dann schlägt Google Maps sogar Ladesäulen entlang der Route vor.
Sowohl App als auch Desktop-Version (die sich auch per Smartphone aufrufen lässt) haben weitere Details zu bieten: Man erfährt, welche Ladeleistung die jeweilige Station bietet, welche Steckertypen (Typ 1, Typ 2, CCS, CHAdeMO) und wie viele Steckplätze zur Verfügung stehen. Auch gut: Google teilt in der Farbe Grün mit, wie viele Ladepunkte gerade frei sind. In einigen Ländern steht auch eine Filterfunktion nach Steckertyp zur Verfügung. Auch Fotos von der Ladesäule werden gezeigt, das erleichtert das Auffinden auf den letzten Metern. Diese Funktion ist aber leider nicht fehlerfrei, bei einer Stichprobe wurden Fotos aus einer benachbarten Wohnung (!) angezeigt.
Über den "Directions"-Button (weißer Pfeil in blauem Viereck) navigiert Google auf Wunsch direkt zur gewünschten Ladesäule. Ist Google Maps im E-Auto-Navi integriert, wird der Ladestand des Akkus angezeigt. Reicht die Reichweite nicht für die geplante Route, schlägt Google Ladestopps unterwegs vor. Die Ladezeit wird dann zur Fahrtzeit hinzuaddiert.

Wie verlässlich sind Routenplaner?

Eine Anzahl App-basierter Dienstleister haben inzwischen GPS-basierte Routenplaner entwickelt, so etwa Chargemap oder Next Plug. Man registriert sich per E-Mail, gibt einige Parameter wie Autotyp und bevorzugten Ladestrom-Anbieter ein und kann dann die Route durchplanen. Leider funktionieren sie nicht immer einwandfrei, ergab eine Stichprobe.
Lade-Apps
App-gestützte Routenfinder sind praktisch, aber nicht frei von Fehlern. Daher sollte man stets gegenchecken, ob die Resultate stimmen.
Bild: Ralf Timm
So schickte uns der Charge-Map-Planer bei der Routenplanung zu einer Tesla-Station, obwohl wir als Fahrzeug einen VW ID.3 gewählt hatten! Nach Berechnung hätte der Akkustand beim Ankunftsort nur noch 15 Prozent betragen, das wäre ein böses Erwachen gewesen. E-Auto-Fahrer sollten also dringend alle Angaben in der App mithilfe der Ladesäulenkarte gegenchecken.
Das ist auch deswegen wichtig, weil kurzfristig immer mal eine Ladesäule zur Wartung abgeschaltet wird oder auch defekt sein kann. Auf unserem Testlauf wurde das mehrfach angezeigt. Gerade auf dem Land kann so eine Panne richtig ärgerlich werden. Beim Ausfall einer Schnellladesäule muss man dann auf Typ-2-Stecker umsteigen und sitzt unter Umständen einen halben Tag fest.

Der Nachteil von Routenplaner-Apps 

App-basierte Routenplaner haben einen weiteren Nachteil: Sie sind nicht mit dem Batteriemanagement und der Leistungselektronik verbunden. Sie "wissen" also wenig bis nichts über den aktuellen Verbrauch, den Ladezustand, die Ladeleistung etc. Ihres Elektroautos. Ganz zu schweigen von externen Verbrauchern wie Heizung, Radio, Klimaanlage, die auf Dauer den Akku leersaugen können.
Oft ist auch die Verkehrslage nicht bekannt. Muss man wegen eines Staus einen Umweg fahren, fährt man "blind" und schafft es schlimmstenfalls nicht bis zur geplanten Ladesäule. Nur integrierte Routenplaner weisen darauf hin und berechnen die Strecke neu, App-basierte Tools können das oft nicht. Grund: Bisher bieten die Hersteller noch keine einheitlichen Daten-Schnittstellen an.
Empfehlenswert ist daher zweigleisiges Vorgehen: Rechnen Sie die Route mit zwei verschiedenen Apps durch. Gerade im Winter ist der Stromverbrauch durch Heizung und trägeren Akku erheblich höher.

Typ-2-Ladekabel im Vergleich

RedaktionstippPreistipp
Externe Verlinkung36247Externe VerlinkungMobility Mode 3 Typ 2 22kW 7mExterne VerlinkungBooster 2 Deutschland (EL-JB2E2)Externe VerlinkungEV07 5mExterne VerlinkungMobility Ladekabel Typ 2 22kW 10m orange (65311)Externe VerlinkungCH-10-07-3Externe VerlinkungLadekabel Typ 2, 4 Meter (LAK32A3)Externe VerlinkungEV11 5mExterne VerlinkungMobility 61790 Typ 2 11kW 7m OrangeExterne VerlinkungMode 3 Typ 2 zu Typ 2 11 kW 3-phasig 20 A 7,5 m (36245)Externe VerlinkungLadekabel 7,4 kW Typ 2 (36212)
Mennekes
36247
Lapp Mobility
61792
Juice
Booster 2 Deutschland (EL-JB2E2)
GreenCell
EV07
Lapp Mobility
65311
go-e
CH-10-07-3
ABL SURSUM
LAK32A3
GreenCell
EV11
Lapp Mobility
61790
Mennekes
36245
Mennekes
36212
Kabellänge

7,5 Meter

7 Meter

5 Meter, verlängerbar auf bis zu 25 Meter

5 Meter

10 Meter

7,5 Meter

4 Meter

5 Meter

7 Meter

7,5 Meter

4 Meter

Gewicht

3,5 Kilogramm

3,01 Kilogramm

4,1 Kilogramm

4,3 Kilogramm

4,79 Kilogramm

5,02 Kilogramm

unbekannt

2,4 Kilogramm

1,85 Kilogramm

2,73 Kilogramm

2,01 Kilogramm

Maximale Leistung

22 Kilowatt

22 Kilowatt

22 Kilowatt

22 Kilowatt

22 Kilowatt

22 Kilowatt

22 Kilowatt

11 Kilowatt

11 Kilowatt

11 Kilowatt

7,4 Kilowatt

Maximale Stromstärke

32 Ampere

32 Ampere

32 Ampere

32 Ampere

32 Ampere

32 Ampere

32 Ampere

16 Ampere

20 Ampere

20 Ampere

32 Ampere

Anzahl Phasen

3-phasig

3-phasig

3-phasig

3-phasig

3-phasig

3-phasig

3-phasig

3-phasig

3-phasig

3-phasig

1-phasig

Anschluss

Typ 2 auf Typ 2

Typ 2 auf Typ 2

Typ 2 auf Typ 2, Typ 2 auf Schuko, Typ 2 auf CEE (Camping-Stecker), weitere Adapter

Typ 2 auf Typ 2

Typ 2 auf Typ 2

Typ 2 auf Typ 2

Typ 2 auf Typ 2

Typ 2 auf Typ 2

Typ 2 auf Typ 2

Typ 2 auf Typ 2

Typ 2 auf Typ 2

Art

Mode 3

Mode 3

Mode 3, Mode 2

Mode 3

Mode 3

Mode 3

Mode 3

Mode 3

Mode 3

Mode 3

Mode 3

Design

glatt, blau

glatt, orange

glatt, schwarz, mit Adaptern fürs Ausland

glatt, schwarz

glatt, orange

glatt, blau

glatt, schwarz

glatt, schwarz

glatt, orange

glatt, blau

glatt, blau

Schutzstandard

IP44

IP55

IP67

IP55

IP55

IP55

IP44

IP55

IP55

IP44

IP44

Anmerkungen zum Hersteller

Deutschland, hat mit Mercedes-Benz-Group und RWE den Typ-2-Stecker entwickelt

Deutschland

Schweiz

Polen

Deutschland

Österreich

Deutschland

Polen

Deutschland

Deutschland, hat mit Mercedes-Benz-Group und RWE den Typ-2-Stecker entwickelt

Deutschland, hat mit Mercedes-Benz-Group und RWE den Typ-2-Stecker entwickelt

Was kann ich tun, wenn die Ladesäule besetzt ist?

Selbst wenn eine Ladesäule funktioniert, kann sie dennoch unerreichbar sein. Dann nämlich, wenn jemand anderes schneller war und die Säule blockiert. Zwar erheben viele Stromanbieter inzwischen eine Blockiergebühr für alle E-Autobesitzer, die mehr als vier Stunden Strom zapfen. Doch bis zu vier Stunden möchte niemand auf einer Reise in Sommerhitze oder Winterkälte neben einer Ladesäule warten, bis der Platz frei wird!
Die Lösung für dieses Problem: Suchen Sie bei Ihrer Routenplanung vorsorglich nur Stromtankstellen aus, an denen mehr als ein Ladepunkt zur Verfügung steht. So verringern Sie das Risiko, dass Sie nicht sofort drankommen. Und falls dann doch alles besetzt ist: So erhöhen Sie immerhin die Chance, dass bald schon ein anderes Elektroauto abgekoppelt wird und den Platz freigibt.

Wann sind die besten Reisezeiten für Elektroautos?

Öffentliche Ladesäulen sind zunehmend ausgelastet: Inklusive Plug-in-Hybride fahren schon heute rund zweieinhalb Millionen Stromfresser in Deutschland, die sich rund 123.000 öffentliche Ladepunkte (Stand: 1. Januar 2024) teilen müssen. Das entspricht einem Verhältnis von rund 20:1. Der VDA empfiehlt einen Schlüssel von zehn Autos pro Ladesäule.
Elektro Ladestation Ladesäule
Regelmäßig werden Ladesäulen gewartet, oder sie sind defekt – was die ganze Reiseplanung durcheinanderbringt. Daher unmittelbar vor Fahrtbeginn noch einmal alles prüfen!
Bild: DPA
Daher sollten Elektroauto-Fahrer bei der Reiseplanung ebenfalls die Zeiten hoher Nutzung meiden. Ähnlich wie bei der Stauprognose sollte man möglichst nicht an Wochenenden fahren, um nicht mit Wochenend-Ausflüglern zu konkurrieren. Am wenigsten Auslastung haben die Ladesäulen Montag bis Donnerstag und natürlich insbesondere zu Nachtzeiten. Hier eine Übersicht der Autobahn-Champions fürs Schnellladen.
Einen guten Anhaltspunkt liefert Tesla: Dort hat man seit Ende 2022 den Supercharger-Stromtarif an die Nutzungsintensität angepasst. Es gibt jetzt eine höhere "On Peak Rate" für die Zeit der höchsten Nachfrage: Zwischen 16 und 20 Uhr stehen offenbar die E-Autos Schlange, da schlägt Tesla 8 bis 10 Cent pro Kilowattstunde drauf. Naheliegend, dass auch andere Schnellladesäulen (und Ladepunkte allgemein) in dieser Zeit besonders belagert werden. Versuchen Sie also, einen Ladestopp auf großer Fahrt zeitlich möglichst weiträumig von dieser Phase wegzulegen!

Warum sollte man nicht die erstbeste Ladesäule ansteuern?

Ein weiterer Punkt für die Planung der Ladestopps: die Infrastruktur. Das Schnellladen kann auch bei den am zügigsten ladenden E-Autos 30 bis 45 Minuten dauern. Diese Zeit möchte man natürlich nicht mit Zeitunglesen auf dem Fahrersitz oder beim Spaziergang in einem öden Industriegebiet verschwenden. Daher empfiehlt es sich, das Umfeld der Ladesäule zu checken – schon bei der Reiseplanung! Eine Grundregel: Die Schnelllader an Autobahnrastplätzen und auf Autohöfen haben stets nur Anschluss an die teure – und oft qualitativ fragwürdige – Gastro-Infrastruktur.
Porsche Taycan 4S
Ladesäulen an Autobahnrasthöfen sind zwar ganz nah, doch zumeist ist die angeschlossene Gastro-Infrastruktur von Nachteil. Ein kleiner Umweg lohnt sich!
Bild: Sandra Beckefeldt / AUTO BILD
Aber oft gibt es ganz in der Nähe attraktivere Alternativen. Ein Beispiel: Wer auf halber Strecke zwischen Hamburg und Bremen einen Schnelllader sucht, der kann sich z.B. bei Ionity auf dem Rastplatz Ostetal langweilen – oder vier Kilometer weiter westlich bei Allego im kleinen Städtchen Sittensen direkt an der Autobahn den gleichen Gleichstrom mit bis zu 300 kW tanken. Dort aber gibt es fußläufig Geschäfte, Restaurants, Cafés, ruhige Grünanlagen.

Wie man Apps der Ladesäulen-Anbieter zum Belegt-Check nutzen kann

Ob E.ON, EnBW, Ionity, Allego oder andere Ladesäulen-Netzwerke: Alle bieten sie Smartphone-Apps an. Wer keine Ladekarte hat, kommt an den Apps nicht vorbei, da nur über sie der QR-Code auf der Säule gescannt und die Stromrechnung anschließend bezahlt werden kann. Zumindest neue Ladesäulen weisen zunehmend auch eine alternative Bezahlfunktion für Kreditkarte und Girocard auf, mittelfristig wird die Relevanz der Apps also nachlassen.
Aber sie sind noch für etwas anderes gut: Sie zeigen zuverlässig und in Echtzeit an, ob eine Ladesäule gerade in Benutzung oder frei ist. So lässt sich auf dem Vorwege erkennen, ob man gleich drankommt. Leider tauschen die einzelnen Anbieter ihre Daten untereinander offenbar nicht aus; sodass Ionity nur zu Ionity Auskunft gibt. Es bleibt einem also nichts anderes übrig, als diverse Apps aufs Smartphone zu laden.

Wo das Ladesäulennetz noch relativ dünn ist

In den vergangenen Jahren wuchs das Ladesäulennetz in Europa zwar kräftig. Doch die Dichte der Ladepunkte ist nicht überall gleich. Eine flächendeckende Versorgung mit öffentlichen Ladesäulen finden E-Autofahrer nur in den Niederlanden und in Skandinavien.
In Österreich, der Schweiz und Frankreich können E-Autofahrer auf ein ähnlich gut ausgebautes Netz wie in den meisten Regionen Deutschlands zurückgreifen.
In Kroatien, Italien, Spanien dagegen sind die Netze noch recht grobmaschig. So bietet sogar Tesla in ganz Sizilien nur zwei Supercharger-Station (in Palermo und Catania) mit je acht Ladepunkten an. In Italien gibt es nur etwa 5500 Ladesäulen mit rund 11.600 Ladepunkten. Spanien zählt derzeit insgesamt rund 2100 öffentliche Ladepunkte – weniger als die Hälfte der Menge, die in Belgien existiert!

Welche Ladekarten auch fürs Ausland taugen

Eine Falle lauert auf E-Autofahrer, die über die Grenze fahren: Viele Ladenetzbetreiber kassieren ausländische Kunden beim Roaming per Ladekarte kräftig ab – die Methode erinnert an die überhöhten Roaminggebühren von Telekommunikations-Providern. So hat das Bonner Marktforschungsinstitut EuPD Research 2021 in einer Studie Spitzentarife von 1,39 Euro pro Kilowattstunde ermittelt, seinerzeit das Vierfache des üblichen Satzes. An diesem Missstand hat sich bisher nichts geändert.
Die hohen Roaming-Tarife betreffen vor allem das Schnellladen per Gleichstromkabel. Auch hier empfiehlt es sich also, vor der Abreise die Kosten gründlich zu recherchieren, um nicht an der falschen Ladesäule sitzen zu bleiben und sich wohl oder übel abzocken zu lassen. Offenbar kommt man häufig billiger weg, wenn man nicht per Ladekarte, sondern per App und Kreditkarte zahlt. Das betrifft zum Beispiel Frankreich, wo der Strom bei direkter Zahlung vor Ort günstiger ist als in Deutschland. (Hier eine Übersicht aller Ladesäulen inklusive aktueller Tarife in Europa!)
Tatsächlich ist das Laden in vielen Ländern Europas signifikant günstiger als in Deutschland, wie eine aktuelle Studie (siehe Tabelle) belegt. Aber nur, wenn man direkt beim Ladesäulenbetreiber (über App) zahlt, und nicht im Roaming per Ladekarte. Das führt zu einem Dilemma: Die Ladekarten sind praktisch. Demgegenüber stehen tausende Anbieter mit eigenen Apps. Die muss man jedes Mal zeitraubend auf dem Smartphone laden und anschließend die Kreditkarte verifizieren lassen. Das kostet Zeit und Mühe, doch wer häufig weite Strecken mit entsprechend vielen Ladestopps absolviert, spart so bares Geld.

Eignet sich die EnBW-Ladekarte fürs Reisen?

Bisher war für die Reiseplanung der Tarif von EnBW gut geeignet – denn im Roaming, also hier dem Laden an fremden Ladesäulen, gab es Einheitstarif – egal, ob in Sizilien oder Schweden. Angeschlossen sind laut EnBW rund 600.000 Ladepunkte in 17 Länder Europas. Doch seit 4. Juni 2024 hat der deutsche Marktführer ein neues Tarifsystem.
Und das ist leider unübersichtlich. Die drei Tarifstufen "S", "M" und "L" bleiben zwar, doch statt Einheitstarifen werden jetzt nur Preisspannen genannt. Und zwar für jede Stufe im Roaming (egal, ob im In- oder Ausland) zwischen 59 und 89 Cent pro kWh. Es kann also, sofern unterwegs keine günstige Ladesäule greifbar ist, schnell recht teuer werden. Die zusätzliche Grundgebühr bei "M" (5,99 Euro Grundgebühr pro Monat) und "L" (17,99 Euro Grundgebühr pro Monat) ist dagegen eher irrelevant.
EnBW garantiert jedoch, dass die eigene Lade-App Mobility+ stets den jeweils aktuellen Strompreis ausweist. Auch bietet die App, sofern vorhanden, einen Preisfilter sowie günstigere Alternativen an. Es bleibt also die eingangs erwähnte Empfehlung, die Reise vor Fahrtbeginn grob durchzuplanen und sich gegebenenfalls bereits günstige Ladepunkte vorzumerken.

Warum es sich lohnen kann, im Ausland per App zu laden

Die meisten Ladekarten sind weithin akzeptiert, auch im Ausland. Das verleitet dazu, sie zu nutzen. Im Ausland kann diese bequeme Lösung aber von Nachteil sein, denn in fast allen Nachbarländern Deutschlands sind die Preise für öffentliches Laden niedriger, sofern man direkt beim Anbieter zahlt. Man muss diese Tarife nur kennen.
Problem: Es gibt im Internet zwar zahlreiche Übersichten (zum Beispiel die Europa-Karte mit Ladestationen von Lemnet), doch Echtzeit-Preise nennt keine von ihnen. Die muss man mühsam aus den Lade-Apps der Energieversorger herauspulen. Und das kann dauern. Doch für alle, die lieber Zeit als Geld investieren, bietet sich hier oftmals die Möglichkeit zu sparen. Auch hier empfiehlt es sich, auf dem Vorwege die Route zu planen und infrage kommende Ladestationen frühzeitig zu recherchieren sowie die Apps zu laden.

Das kostet öffentliches Laden in Europa (2023)

Das kostet öffentliches Laden in Europa (2023)
Polen
0,264 €
Spanien
0,317 €
Frankreich
0,332 €
Niederlande
0,333 €
Österreich
0,334 €
Belgien
0,367 €
Italien
0,370 €
Deutschland
0,383 €
Schweiz
0,403 €
Dänemark
0,433 €

Welche Vorteile hat das E-Kennzeichen auf Reisen?

Wer häufiger auf Fernfahrten unterwegs ist, für den ergibt das E-Kennzeichen Sinn. Hat es für Pendler mit festen Parkmöglichkeiten eher symbolischen Charakter, bringt es bei Fahrten in andere Regionen mitunter handfeste Vorteile. So dürfen Elektroauto-Fahrer in Tschechien und Norwegen die mautpflichtigen Autobahnen kostenlos nutzen.
Auch bieten verschiedene deutsche Städte für Elektroautos das Gratis-Parken an. Es besteht jedoch keine einheitliche Regelung! Daher sollten sich Elektroauto-Fahrer vor einer Fernreise über die gültigen Bestimmungen am Zielort erkundigen.

Wie finde ich eine Ferienunterkunft mit eigener Lademöglichkeit?

Nach einer aktuellen Umfrage des Energieversorgers E.ON unter Elektroauto-Fahrern geben mehr als zwei Drittel an, ihr Hotel, das Ferienhaus und sogar den Campingplatz danach auszuwählen, ob eine Lademöglichkeit vorhanden ist. Doch insbesondere bei Ferienunterkünften ist die Suche schwierig: Einer Studie von 2023 zufolge bieten sogar in Deutschland nur sieben Prozent der Gastgeber eine Lademöglichkeit.
Auch grenzübergreifend ist die Suche nicht einfach: Nur 9500 von 130.000 Unterkünften auf großen Buchungsplattformen hatten Ladestrom, ergab die andere Studie. Die großen Ferienhaus-Portale wie Fewo-Direkt, Novasol, Rentialia, Casamundo oder Hometogo bieten in der Filterfunktion die Option "Ladestation" leider nicht an.
Lediglich Airbnb, Booking.com und der kleine Anbieter Traum-Ferienwohnungen.de haben diese Einstellung. Bei einer Stichprobe wurden z. B. für eine vierköpfige Familie im Oktober 2024 in der Toskana >1000 (Airbnb) bzw. 638 (Booking) oder 32 (Traum-Ferienwohnungen) Unterkünfte mit Ladepunkt angezeigt.
Was das für Stromspender sind, ist über die Inserate allerdings nicht einsehbar; möglicherweise auch nur eine Haushaltssteckdose im Carport. Fragen Sie also den Eigentümer/Vermieter frühestmöglich, was für eine Station er anbietet und wie hoch die Ladeleistung ist.

Was tun, wenn keine Ladesäule erreichbar ist?

Weil das noch nicht wirklich zuverlässig wirkt, empfiehlt es sich für E-Auto-Touristen, bei solchen Expeditionen ins Ungewisse eine mobile Wallbox an Bord zu haben. Dabei handelt es sich um ein Ladekabel mit Schukostecker, das ein eigenes Lademanagement besitzt. Das befindet sich im sogenannten "Ziegelstein", die In-Cable-Control-Box. Sie überwacht die Ladegeschwindigkeit und verhindert, dass die E-Auto-Batterie die Energie zu schnell aus dem Stromnetz zieht, was zu Schäden führen könnte. Der Juice Booster der Schweizer Firma Juice Technology ist ein solcher Universallader, der beim aktuellen ADAC-Test gute Ergebnisse erzielte. Er kostet ab 1005 Euro.