Völlig abgehoben. Viele Elektroautos sind Raumschiffe im Vergleich zu herkömmlichen Verbrennern. Sehen anders aus und sind kompliziert in der Bedienung, zumindest erfordert es eine größere Eingewöhnung. Nicht so beim Opel Astra Electric, der bleibt auf dem Boden. Denn Opel will bei der Elektromobilität alle mitnehmen, wie Opel-CEO Florian Huettl im Interview erklärte.
Um es gleich vorwegzunehmen: Das gelingt mit dem Astra Electric. Er ist ein E-Auto, das elektrisch fährt, aber ohne weiteren Schnickschnack auskommt.

Der Opel Astra Electric ist kaum anders als der "normale" Astra – gut!

Das bedeutet aber auch, dass der Astra Electric im Grunde auf einer Verbrennerplattform (Modulare Multi-Energy-Plattform) aufbaut. Das reduziert den Aufwand bei der Produktion, weil der Electric im gleichen Werk in Rüsselsheim wie der Verbrenner vom Band läuft. Dafür gibt es keinen Platzgewinn durch eine größere Fahrgastzelle, weil die A-Säule hinter dem großen Motorraum beginnt. 
Opel Astra Electric
Etwas kleiner als beim Verbrenner-Astra: der Kofferraum des Electric mit 352 bis 1268 Liter Volumen.
Bild: Olaf Itrich / AUTO BILD

Im Gegenteil, der Kofferraum des Astra schrumpft faktisch von 422 bis 1339 Liter auf 352 bis 1268 Liter beim Electric. Gefühlt ist der Unterschied allerdings nicht groß, wohl auch, weil die Batterie im Chassis unterhalb der vorderen und hinteren Sitzreihen steckt, der Verlust an Gepäckraum daher überschaubar ist.

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Nicht extrem, dafür ausgewogen und harmonisch

Dafür erfordert der Astra Electric keine große Umstellung, beim Einsteigen kommt einem alles vertraut vor. Geschulte E-Auto-Fahrer legen allerdings gleich die Fahrstufe B ein. 
Opel Astra Electric
Leise und leicht: Der Astra Electric bietet sich für längere Fahrten an. 
Bild: Tom Salt

In Stufe B lässt sich überwiegend mit dem Strompedal fahren, weil das Auto beim Lupfen leicht bremst, rekuperiert und so nebenbei Energie für die Batterie zurückgewinnt. Das sogenannte One-Pedal-Drive. Dabei ist die Beschleunigungsreduktion sanft, könnte sicherlich optional noch ein stärkeres Einbremsen vertragen. Aber Opel will eben nicht das Extreme. Daher ist alles recht ausgewogen und harmonisch.

Der Astra Electric ist ein Leichtgewicht in seiner Klasse

Mit knapp 1,7 Tonnen wiegt der Astra Electric gut 100 Kilogramm weniger als ein vergleichbarer VW ID.3. Klingt nicht so spektakulär, macht sich aber sofort beim Handling bemerkbar. Der Opel Astra Electric ist leichtfüßig im Vergleich zu vielen anderen E-Autos, hängt nicht so stark in den Federn und Dämpfern.
Opel Astra Electric
Wer den Astra kennt, wird im Electric auf Anhieb zurechtkommen, die Bedienung bleibt weitgehend rätselfrei.
Bild: Tom Salt

Nur bei Querfugen gibt es einen kurzen Stoß. Das sind neben der leichten ­Abrollakustik allerdings auch die einzigen Störfaktoren im Innenraum. Der Electric ist gut gedämmt, zumindest bei Tempo 130 ist es geradezu leise im Cockpit. Danach bleibt immerhin noch Luft bis 170 km/h zum Überholen.

Reichweite bis 418 Kilometer laut WLTP

Bis zu 418 Kilometer Reichweite sollen laut WLTP drin sein. Für einen realistischen Wert kann man gut 20 Prozent abziehen. Am Schnelllader (DC) soll der 54 kWh große Akku in 26 Minuten von 20 auf 80 Prozent aufgeladen werden, AC-Säule und Wallbox laden mit 11 kW.
Opel Astra Electric
Wo sonst Verbrenner oder Plug-in-Hybride werkeln, summt beim Electric eine E-Maschine mit 156 PS.
Bild: Olaf Itrich / AUTO BILD

Die 156 PS und 270 Newton­meter Drehmoment hauen einen beim Start nicht in die rückenfreundlichen Sitze wie bei manch anderem Elektroauto-Raketenstart mit über 300 PS. Ist in dieser Klasse nicht nötig. Der Astra Electric verteilt gleichmäßig die Kraft, die Leistung reicht völlig aus. Die Lenkung ist ebenfalls ausgewogen, lässt den Astra Electric zügig reagieren.

Hoher Preis mit 45.000 Euro – günstigeres Basismodell könnte folgen

Alles andere als leicht ist der Preis: Gut 45.000 Euro kostet der Astra Electric in der Basis, die zwar ordentlich ausgestattet ist, aber noch kein IntelliLux-LED-Licht oder weiterführende Assistenz­systeme (Intelli-Drive) beinhaltet. Allerdings könnte später ein günstigeres Einstiegsmodell folgen.
Opel Astra Electric
Digitales Cockpit und ergonomische Sportsitze mit AGR-Siegel, für Fahrer zehnfach, für Co-Piloten sechsfach verstellbar.
Bild: Olaf Itrich / AUTO BILD

Technische Daten Opel Astra Electric GS

Motor: Elektromotor, vorn • Leistung: 115 kW (156 PS) • max. Dreh­moment: 270 Nm • Antrieb: Vorderradantrieb/Einganggetriebe • L/B/H: 4374/1860-2062*/1488 mm • Leergewicht: 1679 kg • Kofferraum: 352–1268 l • 0–100 km/h: 9,2 s • Höchst­geschwindigkeit: 170 km/h • Verbrauch (WLTP): 14,8-15,5 kWh/100 km • Preis: ab 45.060 Euro vor Förderung
* mit Außenspiegeln
Robin Hornig

Fazit

Harmonisch abgestimmt, intuitiv zu bedienen und für seine Klasse leichtfüßig zu fahren: Der Opel Astra Electric liegt nah am Verbrenner-Astra, erfordert keine große Umstellung, bietet zugleich mehr Komfort durch den starken elektrischen Antrieb und die geringen Innenraum­geräusche. Dafür kostet er aber auch deutlich mehr. Alternative ist der geräumigere Astra Sports Tourer Electric.
Testnote: 2