Forscher warnt vor falscher Verbrennerliebe
Verkehrsforscher: Deshalb sind Elektroautos alternativlos
Viele Menschen hadern mit der Anschaffung eines Elektroautos, halten am Verbrenner fest. Ein Forscher erklärt nun, warum das ein Fehler sei und langfristig kein Weg am E-Auto vorbeiführe.
Bild: DPA
Seit die staatliche Förderung von Elektroautos in Deutschland Ende 2023 eingestellt wurde, sinkt die Nachfrage nach vollelektrischen Fahrzeugen. Autobauer wie Mercedes werfen deshalb bereits ihre ambitionierten Elektrifizierungspläne über den Haufen und wollen länger als geplant am Verbrennungsmotor festhalten.
Nach Ansicht des Verkehrsforschers und Leiters des Zentrums für Mobilitätskultur in Kassel, Helmut Holzapfel, ist das ein fundamentaler Fehler, durch den Deutschland wirtschaftlich massiv ins Hintertreffen geraten könnte. Holzapfel zufolge gehöre den Elektroautos die Zukunft, eine Alternative dazu gebe es schlicht und ergreifend nicht.
Forscher: "CO2-Preis wird schon bald Schocks auslösen"
Das klingt nach einer extremen Haltung, doch Holzapfel liefert stichhaltige Gründe für seine Argumentation. Im Gespräch mit dem Portal "Klimareporter" erklärte er unlängst, dass der in den kommenden Jahren stetig steigende CO2-Preis bei vielen Menschen schon bald Schocks auslösen werde.
Der Forscher vergleicht die Situation mit der Lage auf dem Heizungsmarkt. Viele Menschen hätten sich in den vergangenen Monaten Hals über Kopf neue Gasthermen angeschafft, anstatt zur Wärmepumpe zu greifen. Auch ihnen drohten in den kommenden Jahren massive finanzielle Belastungen durch die steigenden CO2-Gebühren. Und das Geld sei nicht der einzige Grund, warum Verbrenner-Fans sich künftig ins Abseits manövrierten.
"Verbrennern drohen Fahrverbote in ganz Europa"
Laut Holzapfel bereiten Städte in ganz Europa bereits vollständige Verbote für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor vor. Stockholm hat unlängst als erste Kommune von der EU grünes Licht dafür bekommen, Verbrenner aus bestimmten Teilen der Stadt zu verbannen. Solche Zonen gibt es laut Forschern bald in ganz Europa. Schließlich hat die EU auf höchster Ebene das Verbrenner-Aus ab 2035 beschlossen.
Der Grund für das eiserne Klammern vieler Bürger an den Verbrenner sei Holzapfel zufolge die fehlende Aufklärung darüber, dass diese Technologie keine Zukunft habe. Nicht nur versäumten Politik und Wirtschaft es, Verbrauchern die Lage klar zu erläutern; diverse Lobbygruppen wie die Ölindustrie betrieben laut Holzapfel auch noch gezielte Propaganda gegen Elektroautos und verbreiteten unsinnige Gerüchte und Falschinformationen.
"CO2-Vergleiche sind tendenziös und falsch"
Hartnäckig halten sich Behauptungen über E-Autos, das zeigt auch eine kürzlich veröffentlichte Mobilitätsstudie. So verunsichert eine schlechtere Funktionalität von E-Autos im Winter die Verbraucher. Doch die sei dem Forscher zufolge aber an den Haaren herbeigezogen. Auch CO2-Vergleiche zwischen Stromer und Verbrenner seien laut Holzapfel oft tendenziös und falsch.
Bei einer fundierten Gegenüberstellung der beiden Fahrzeugarten fällt die Bilanz für Verbrenner demnach verheerend aus (hier ein Artikel zur Ökobilanz von E-Autos im Vergleich zu Verbrennern). Der Wissenschaftler kritisiert zudem, dass die deutsche Autoindustrie den E-Auto-Trend verschlafen und bis heute keine erschwinglichen Modelle auf den Markt gebracht habe. Firmen aus China und anderen europäischen Ländern seien in diesem Punkt viel weiter.
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Holzapfel fordert "klares Bekenntnis zum E-Auto"
Die Forderung der Industrie nach einer Verschiebung des für 2035 geplanten Verbrenner-Aus in der EU hält Holzapfel für ein rein deutsches Phänomen. Länder wie Frankreich und Italien wollen aller Voraussicht nach an dem Termin festhalten, Deutschland könnte als Nachzügler abgehängt und am Ende sogar zu hohen Strafzahlungen verdonnert werden.
Der Forscher fordert Politik und Wirtschaft auf, sich klar zum Elektroauto zu bekennen, anstatt illusorische Hoffnungen auf E-Fuels und ähnliche Ansätze zu schüren. Zudem müsse die Ladeinfrastruktur endlich in dem Maß ausgebaut werden, dass künftig auf jedem öffentlichen Parkplatz Möglichkeiten zum Stromladen vorhanden sind. Langfristig führe an dieser Entwicklung laut Holzapfel kein Weg vorbei.
Service-Links
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- E-Auto oder Verbrenner?