Gefällt uns

  • Kurze Ladezeiten
  • Angenehm komfortabel
  • Fairer Preis

Gefällt uns nicht

  • Gewöhnungsbedürftige Bedienung
  • Basismodell mit geringer Ladeleistung

Der Volvo EX30 ist der Inbegriff eines modernen Autos. Mit seinen kompakten Abmessungen, den sportlich abgestimmten Antrieben und dem Betriebssystem auf Android-Basis dürfte er vor allem eine junge Zielgruppe ansprechen.

Vorstellung

Verwandt mit einem Smart

Erinnern Sie sich an den Volvo C30? Im Jahr 2006 war das der Wiedereinstieg der Schweden in die Kompaktklasse. Der C30 war nach elf Jahren Abstinenz der legitime Nachfahre des Volvo 480. Jetzt steht wieder ein Fahrzeug mit der 30 in der Nomenklatur im Fokus der Schweden. Es ist der EX30.
Anders als sein Namensvetter wird der neue 30er aber nicht mehr von Verbrennungsmotoren angetrieben – denn er ist ein rein elektrisch fahrender Crossover.
Wer sich jetzt bei Preisen und technischen Daten an den Smart #1 erinnert fühlt, der liegt goldrichtig. Wie der Smart nutzt der Volvo EX30 die Basis vom chinesischen Mutterhaus Geely, das unterdessen beide Marken unter seinem Dach vereint. Und wie der einstige Mercedes-Ableger setzt auch Volvo beim EX30 auf Nachhaltigkeit, propagiert die sogar noch etwas deutlicher.

Preis

EX30 startet unter 40.000 Euro

Wer so beflügelt durchstarten will, der muss allerdings auch am tiefsten in die Tasche greifen. Ab 48.490 Euro kann in den Performance AWD eingestiegen werden. Den Single Motor mit kleinem Akku gibt es ab 36.590 Euro. Mit der größeren Batterie werden mindestens 41.790 Euro aufgerufen.

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Design

Der EX30 punktet mit kompaktem Format

Der Volvo EX30 misst in der Länge stadttaugliche 4,23 Meter. Mit seiner Höhe von 1,55 Metern und der Breite von 1,83 Metern geht er als kleines SUV durch. Allerdings sollten Reisende bei einem Kofferraumvolumen von lediglich 318 Litern (bei aufrechter Rückbanklehne) und maximal 904 Litern schon genau überlegen, was unterwegs benötigt wird.
Volvo EX30 Single
Praktisch: der Frunk zum Verstauen des Ladekabels.
Bild: Volvo Cars
Da Volvo weiß, wie müßig es ist, bei beschränkter Kapazität mit dem Ladegut zu jonglieren, haben die Schweden in die Innenseite der aufschwingenden Klappe ein Piktogramm geprägt – es zeigt auf, was wie im Gepäckabteil Platz findet. Unter der kraftvoll geformten Fronthaube befindet sich dann übrigens noch ein Frunk, der sieben Liter Stauraum bietet. Dort hat aber in der Regel das Ladekabel seinen Platz.

Antriebe

Drei Motorisierungen stehen zur Wahl

Der EX30 wird in drei Motorisierungen angeboten: Die Einstiegsvariante bildet ein am Heck befindlicher Elektromotor, der 272 PS und ein maximales Drehmoment von 343 Newtonmetern zur Verfügung stellt.
Der 49 kWh (netto) leistende Lithium-Ionen-Akku liefert die Energie, um den 2,2 Tonnen schweren EX30 in 5,7 Sekunden auf Landstraßentempo zu beschleunigen und ihn – so wie alle neuen Volvo – maximal 180 km/h schnell werden zu lassen. Nach WLTP-Messung soll die Speicherkapazität für 344 Kilometer reichen. Ist der Akku leer, kann er an einem DC-Lader mit 175 kW Leistung in 26 Minuten wieder auf Stand gebracht werden.
Volvo EX30 Single
Auf die hohe Ladegeschwindigkeit muss man in der "kleinen" Variante verzichten.
Bild: Volvo Cars
Wem das zu wenig ist, der kann auf die "Extended-Range"-Variante zurückgreifen. Die technischen Daten sind gleich zum "Single Motor", aber der Akku stellt 64 kWh (netto) zur Verfügung – und trägt Reisende und Gepäck nach WLTP dann bis zu 480 Kilometer weit. Zudem reicht die Kraft auch für eine flottere Beschleunigung. 5,3 Sekunden dauert es, bis hier aus dem Stand Tempo 100 erreicht ist.
Wem das zu langsam ist, der kann auf das "Performance"-Modell mit einem weiteren E-Motor an der Vorderachse zurückgreifen. Das schafft mit 64-kWh-Akku nach WLTP 460 Kilometer. Die Nennleistung beträgt hier 428 PS, das maximale Drehmoment steigt auf 543 Newtonmeter, und der Standardsprint gelingt in 3,6 Sekunden. In dieser Ausführung ist der EX30 dann der bis dato schnellste Volvo überhaupt.

Ausstattung

Nachhaltigkeit wird im EX30 groß geschrieben

Damit der Volvo EX30 den kleinsten CO2-Fußabdruck aller je gebauten Volvo-Modelle hat, wird er aus 25 Prozent recyceltem Aluminium, 17 Prozent recyceltem Stahl und 17 Prozent recycelten Kunststoffen gebaut.
Auch bei den vier verschiedenen Innendesigns haben die Schweden auf Nachhaltigkeit geachtet. Da gibt es neben Dekors für Armaturentafel und Türen aus geflochtenen Flachs und Leinsamenpflanzen auch Denim-Fasern aus recycelten Jeans. Die Sitzbezüge sind aus einer speziellen Wollmischung, die zu 70 Prozent mit wiederverwertetem Polyester angereichert wurde. Die Teppiche sind sogar zu 100 Prozent aus recycelten PET-Flaschen gefertigt, erklärt Volvo.

Zentraler Bildschirm und Soundbar statt Lautsprecher

Statt Lautsprecher in die Türen und ins Dashboard zu bauen, wurde eine sich am Home Audio orientierende Soundbar über die gesamte Breite der Armatur verbaut. Pfiffig sind auch die per Druck in zwei Stufen aus der Mittelkonsole fahrenden Becherhalter und die darunterliegende beleuchtete Ablagefläche mit zusätzlichem Stauraum unter zwei gegenläufig öffnenden Klappen.
Volvo EX30
Nahezu alle Funktionen werden über den Zentralbildschirm gesteuert. Schade: kein Head-up-Display.
Bild: Volvo Car Corporation
In der Mittelkonsole befindet sich dann auch noch das Handschuhfach, das über eine auf dem neuen, hochauflösenden 12,3-Zoll-Zentralmonitor befindliche Touchfläche geöffnet und geschlossen wird. Nahezu alle Funktionen (außer Tasten für Fensterheber in der Mittelarmlehne) muss der Fahrer über den zentralen Berührbildschirm steuern. Das erfordert Gewöhnung, braucht seine Zeit und lenkt immer wieder ab. Beispielsweise steht auch die Tempoanzeige am oberen Bildschirmrand des großen Displays – nicht direkt vor dem Fahrer.
Ansonsten ist das Infotainment hinter den Anzeigen nach wie vor Google-basiert. Aber, und das dürfte alle iPhone-Nutzer freuen, kann das System Apple CarPlay jetzt problemlos per Bluetooth spiegeln. Und damit den Endgeräten auch nicht der Strom ausgeht, gibt es an allen Plätzen USB-C-Anschlüsse.
Die Außenspiegel lassen sich über Tasten in den Lenkradspeichen verstellen, aber erst nachdem das entsprechende Menü in mehreren "Touch"-Schritten angewählt wurde. Gut dagegen: Volvo lässt wichtige Elemente (Klimatisierung, Fahrdaten) dauerhaft am Bildschirmrand auftauchen, der Wortschatz der Sprachbedienung (Google Assistent) ist gelernt üppig.

Viel Platz im Innenraum

Die Sitze mit genügend ausgeprägten Wangen, straffem Bezug und angenehm nachgiebigem Unterbau stützen gut, sind hoch ins Auto gesetzt, die Lenksäule lässt sich sehr weit in Tiefe und Höhe verstellen. Der Wagen wirkt unerwartet luftig – auch, weil alle Bedienelemente in die Mitte rücken, dadurch platzsparende Türtafeln entstehen und der Beinraum in der Folge üppig ausfällt.
Volvo EX30
Hinten wird's für Großgewachsene etwas eng.
Bild: Volvo Car
Hinten geht es deutlich enger zu, die Knie sind hier beim Sitzen stark angewinkelt, auch ist das Einsteigen bzw. das Einfädeln der Füße umständlicher.
Auch die Sicherheitsausstattung ist bereits in der Basislinie umfangreich aufgestellt, reagiert subjektiv zuverlässig und kaum bevormundend. Eine Umfeldüberwachung, die von hinten nahende Radfahrer oder andere Verkehrsteilnehmer erfasst und beim Türöffnen warnt, setzt Volvo erstmals ein. Da fällt uns ein Spitzname ein: Schütz-Panzer.

Test

So fährt der Volvo EX30

Wir konnten den schnellsten der kleinen Volvo bereits fahren und sein Können auf die Probe stellen. Der EX30 Twin Motor Performance AWD geht deftig vorwärts, bietet griffige Traktion, gute Reichweite und brauchbar kurze Ladezeiten (z. B. bei 175 kW DC-Ladung unter einer halben Stunde für 10-80 Prozent Akkufüllung).
Grundsätzlich geht der EX angenehm komfortabel ans Werk, er federt universell, liegt dank tiefem Schwerpunkt (Akkus liegend unter dem Wagenboden) satt, wenig Wind- und Abrollgeräusche stören die Fahrt. Auch bei sehr zügigem Anfahren oder mit Schmackes aus Kehren heraus lässt sich der Hinterradantrieb nicht aus der Ruhe bringen, jeglichen Schlupfversuch dämmt die Traktionskontrolle souverän ein.
Volvo EX30 Single
Der Volvo EX30 ist dynamisch unterwegs.
Bild: Volvo Cars
Überhaupt wirkt der EX sehr fahrsicher und ausweichstabil. Die hervorragend abgestimmte elektronische Stabilitätskontrolle und das lammfromme Fahrverhalten vermitteln trotz fast zwei Tonnen Leergewicht ein handliches wie beherrschbares Fahrgefühl. Dazu tragen auch die groß dimensionierten Räder bei. Bereits in der kleinen Leistungsstufe und in der kleinen Ausstattungsvariante "core" rollt der Volvo auf 18-Zoll-Reifen, in den größeren Modellen sind es 19 Zoll mit knackig-griffigen Querschnitten.
Die Lenkung arbeitet variabel, lässt sich in drei Stufen im Kraftbedarf justieren, passt im Grunde zum leichtgängigen Wesen des kleinen Volvo. Bei sehr hoher Geschwindigkeit reagiert sie jedoch arg empfindlich aus der Mitte heraus – das verleiht dem EX eine große Autobahn-Nervosität.

Fazit

Der neue EX30 fährt tadellos, ist bequem, schnell und sicher, kommt als Extended Range fast 500 Kilometer weit. In dieser Liga ist der EX somit eine echte Bereicherung. Schade: Das im Aktionsradius gehemmtere Basismodell mit Single Motor und Core-Ausstattung "geizt" auch bei der Ladeleistung – sowohl bei DC als auch AC.