(dpa/AUTO BILD/KI) Die französische Verkehrsunfall-Opferhilfeorganisation "Victimes & Citoyens" hat eine Kampagne gestartet, die zum Ziel hat, das Fahrverhalten von Männern zu beeinflussen. Unter dem Slogan „Conduisez comme une femme“ (Fahr Auto wie eine Frau) sind in der Pariser Metro und an anderen Stellen Plakate aufgehängt worden. Die visuelle Gestaltung zeigt einen Mann hinter dem Steuer, während der Slogan in großen Buchstaben prangt.
Die Kampagne bezieht sich auf Statistiken, nach denen Männer einen überproportional hohen Anteil an schweren Verkehrsunfällen haben. Auf den Plakaten wird hervorgehoben, dass 84 Prozent der tödlichen Verkehrsunfälle von Männern verursacht werden, 88 Prozent der getöteten jungen Fahrer Männer sind und 93 Prozent der Personen, die unter Alkoholeinfluss in Unfälle verwickelt sind, ebenfalls männlich sind. Die zentrale Botschaft der Kampagne wird in einem kleineren Text vermittelt: Das „wie eine Frau fahren“ wird als Synonym für sichereres Fahren und damit höhere Überlebenschancen im Straßenverkehr dargestellt.
Die Organisation "Victimes & Citoyens" erklärt dazu, dass die Statistiken ein anderes Bild zeichnen als das gängige Vorurteil, Männer seien die besseren Autofahrer. Die Zahlen würden zeigen, dass wenn Männer wie Frauen fahren würden, die Unfall- und Opferzahlen sinken könnten.
In den sozialen Medien hat diese Kampagne eine Diskussion ausgelöst, insbesondere unter männlichen Nutzern. Einige Nutzer argumentieren, die Zahlen würden keinen fairen Vergleich darstellen, wenn man nicht die gefahrenen Kilometer von Männern und Frauen gegenüberstellt. Die Opferhilfe zitiert jedoch Daten, die zeigen, dass männliche Fahrzeughalter mit durchschnittlich 12.500 Kilometern pro Jahr nur wenig mehr fahren als weibliche Fahrzeughalterinnen mit 11.200 Kilometern. Andere Nutzer weisen darauf hin, dass die Statistiken durch bestimmte Risikogruppen wie Fernfahrer, Motorradfahrer und berufliche Vielfahrer, die zumeist männlich sind, verzerrt sein könnten.