Eine Nachricht wie ein Blitzschlag: Ein Viertel der Fahrer von Elektroautos in Deutschland beabsichtigt in einer aktuellen Umfrage der Unternehmensberatung McKinsey zufolge, zukünftig eher wieder einen Verbrenner fahren zu wollen. In Amerika ist der Anteil noch weit höher: Dort bereuen rund 46 Prozent der Befragten, auf ein E-Auto gewechselt zu haben. Was ist da los?
In einigen Ländern fällt der Rückschlag etwas weniger krass aus. Im Elektroauto-Mekka Norwegen bereuen "nur" rund 18 Prozent ihre Entscheidung. In Japan sind es sogar nur knapp 13 Prozent. In Australien hingegen wünschen sich über 49 Prozent ihren Verbrenner zurück. Besteht da ein Zusammenhang? Das scheinen die drei wichtigsten Gründe für die Elektro-Abkehr zu bestätigen: 1. "Die Kosten für Kauf und Betrieb eines E-Autos sind zu hoch" (34,5 Prozent). 2. "Ich kann nicht zu Hause per Wallbox laden" (33,8 Prozent) und 3. "Das Nachdenken darüber, wann ich laden muss, stresst mich zu sehr".
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Wer eine Wallbox hat, kann zu günstigen Hausstrom-Tarifen das E-Auto laden. Alle anderen müssen regelmäßig Ladesäulen suchen – und zahlen dort für die Energie erheblich mehr.
Bild: Getty

Der Reichweiten-Wunsch wird größer

Heißt im Umkehrschluss: Niemand ist vom Elektroauto an sich enttäuscht – aber in der Praxis erfüllt die neue E-Mobilität (noch) nicht sämtliche Erwartungen. Das verdeutlicht ein weiterer Aspekt: Nach der gewünschten minimalen Reichweite von Elektroautos befragt, nannten sämtliche Befragten (global, auch diejenigen ohne Elektroauto) im Durchschnitt 469 km (291,4 Meilen). Das schafft aktuell kaum ein E-Auto im Alltagsbetrieb. Im Vorjahr (die Studie wird jährlich angefertigt) waren es noch 435 km. Die Ansprüche steigen also.

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Und bewegen sich weit entfernt vom echten Bedarf der Mehrheit der Autofahrer: Regelmäßig ermitteln Versicherer anhand der jährlichen Jahres-Fahrleistung, dass z. B. in Deutschland Autos 2022 im Mittel rund 35 km pro Tag zurücklegten. Ein weiterer Aspekt der Studie: 21 Prozent aller Befragten weltweit würde niemals ein E-Auto kaufen. Das zeigt Parallelen zum aktuellen DAT Report 2024, der ebenfalls eine hohe Skepsis von Menschen dokumentierte, die bisher ausschließlich Verbrenner gefahren sind.

Zahl der Elektroauto-Verweigerer sinkt

Immerhin sank die Zahl der Verweigerer im McKinsey-Report seit 2021 um drei Prozent. Es wollen inzwischen auch mehr Menschen weltweit beim nächsten Autokauf einen Plug-in-Hybriden oder ein vollelektrisches Auto grundsätzlich in Betracht ziehen. Laut der McKinsey-Studie waren es 18 Prozent – ein leichtes Plus gegenüber dem Vorjahr (16 Prozent) und 2021 (14 Prozent). 70 Prozent aller Befragten weltweit teilten mit, ihr nächstes Auto werde entweder letztmalig ein Verbrenner oder bereits ein Plug-in-Hybride oder ein vollelektrisches Auto sein. Auch das zeigt an, dass immer mehr Menschen sich auf den Umstieg innerlich vorbereiten.
An der Studie von McKinsey nehmen jährlich weltweit 30.000 Menschen teil, denen rund 200 Fragen gestellt werden. Die Befragung erfolgte im Februar 2024.
Die Umfrage von McKinsey ist nicht so dramatisch, wie sie erscheint. Warum? Weil gut Ding eben Weile braucht. Die neue Technologie kann eben nicht 1:1 auf den Alltag übertragen werden, ohne dass Zeit darüber vergeht. Denn noch immer haben Elektroautos in manchen Anwendungsfällen Nachteile: Wenn man den Akku nicht zuhause laden kann. Weil man Langstrecken mit vielen Ladestopps nicht so schnell zurücklegen kann, wie man das mit dem Verbrenner gewohnt ist. Und wenn die neuen Autos immer noch bis zu ein Drittel teurer sind als vergleichbare Verbrenner. Ein gewichtiger Grund sind auch wir Menschen selbst: Als Gewohnheitstiere müssen wir uns mit Neuem bekanntlich erst anfreunden. Dass die Elektromobilität bleiben wird, steht außer Frage. Es braucht eben nur ein wenig Zeit, bis sie sich durchgesetzt hat.