Porsche Cayenne, BMW X5: Test
Höhere Gewalt: Power-SUV mit über 500 PS im Rennstrecken-Duell
![Porsche Cayenne S E-Hybrid BMW X5 M60i xDrive Porsche Cayenne S E-Hybrid BMW X5 M60i xDrive](https://cdn.statically.io/img/i.auto-bild.de/ir_img/3/5/7/7/6/6/9/d475e09fd5a7e2ee.jpg?impolicy=leadteaser)
BMW X5 und Porsche Cayenne haben mächtig Power – nicht nur die jeweiligen Topmodelle. Direkt darunter lauern M60i xDrive und S E-Hybrid mit über 500 PS.
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD
Schaut man diesen beiden SUV ganz tief in die eben erst gelifteten Augen, würde man nicht glauben, dass der eine in sein sechstes, der andere sogar in sein siebtes Produktionsjahr geht. Gefühlt sind BMW X5 und Porsche Cayenne noch gar nicht so alt – obwohl sie es nachweislich sind.
Zwei Power-SUV im Vergleich
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Geholfen bei diesem Eindruck könnten die jeweiligen Überarbeitungen haben. Im Falle des Bayern ist die Gesichtsstraffung nun etwa ein Jahr her, der hier getestete Cayenne S E-Hybrid hat erst gut ein Vierteljahr auf dem Buckel. Die Waffen sind also gleich gewählt, in deren Konzeption unterscheiden sich BMW und Porsche jedoch merklich.
BMW beschleunigt brachial
Seit der Überarbeitung heißt der M50i nun M60i und hat ein Mildhybridsystem an Bord, das im Getriebe integriert seinen Dienst tut. Der kleine Elektromotor hilft mit 9 kW (12 PS) dazu, die angegebenen 530 PS entstammen jedoch komplett dem 4,4-Liter-V8.
![BMW X5 M60i xDrive BMW X5 M60i xDrive](https://cdn.statically.io/img/i.auto-bild.de/ir_img/3/5/7/7/6/6/9/BMW_X5_M60i_LWI_048-b97e1a9e495c8d85.jpg?impolicy=leadteaser)
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD
Der Biturbo-Kraftprotz stemmt 750 Newtonmeter und soll den M60i in nur 4,3 Sekunden auf hundert schnalzen. Wahrlich beeindruckende Werte – besonders für ein 2345 Kilogramm schweres und fünf Meter langes SUV. Dieses Gewichtsversprechen – oder ist es eher eine Drohung? – reißt der X5 mit gemessenen 2388 Kilo auf unserer Waage noch mal. Gegen seinen schwäbischen Kontrahenten ist das aber gar nichts, denn der schließt das Wiegen mit 2511 Kilo sogar nördlich der Zweieinhalb-Tonnen-Marke ab.
Unrealistisches Verbrauchsversprechen
Der Grund dafür ist schnell gefunden: Der S E-Hybrid hat seinen Namen nicht von ungefähr, er fährt mit einem Plug-in-Hybridsystem spazieren, dessen Akkupack Porsche im Vergleich zum Vorgänger um 8 kWh vergrößert hat. Damit stehen dem Kunden 25,9 kWh zur Verfügung, was für eine rein elektrische Reichweite von bis zu 90 Kilometern in der Stadt gut sein soll – und zudem die völlig praxisfremden Verbrauchswerte von (ausstattungsabhängigen) 1,4 bis 1,7 Litern auf 100 Kilometern erklärt.
![Porsche Cayenne S E-Hybrid Porsche Cayenne S E-Hybrid](https://cdn.statically.io/img/i.auto-bild.de/ir_img/3/5/7/7/6/6/9/Por_Cay_S_LWI_020-95af02891e68763b.jpg?impolicy=leadteaser)
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD
In der Theorie mag das mit voll geladenem Akku zwar erreichbar sein, doch zum einen schaut die Praxis schon mal anders aus, und für die zweiten 100 Kilometer, wenn der Akku dann leer gesaugt ist, sehen wir gänzlich schwarz. Und schon tauchen wir in die Messwerte ein: 6,3 Liter Durchschnittsverbrauch pro 100 km erreicht der Cayenne S E-Hybrid auf unserer 107 Kilometer langen Testrunde. Für ein großes SUV ist das zwar ein sehr beachtliches Resultat, gemessen an den Prospektwerten aber reiner Hohn.
WLTP sorgt für mehr Klarheit
Erinnern Sie sich noch an die Verbrauchsangaben vor WLTP? Damals durften die Hersteller alle möglichen Tricks anwenden, die Praxiswerte lagen durch die Bank 20 bis 30 Prozent darüber. In der Branche wussten alle damit umzugehen, die Werte dementsprechend einzuschätzen. Es war wie Doping im Profi-Radsport: Jeder hat es gemacht und damit war alles irgendwie doch wieder vergleichbar.
Fahrzeugdaten
Modell | BMW X5 M60i xDrive | Porsche Cayenne S E-Hybrid |
---|---|---|
Motorbauart | V8 | V6 + Elektro |
Aufladung | Biturbo | Turbo |
Einbaulage | vorn längs | vorn längs |
Ventile/Nockenwellen | 4 pro Zylinder/4 | 4 pro Zylinder/4 |
Hubraum | 4395 cm³ | 2995 cm³ |
Bohrung x Hub | 89,0 x 88,3 mm | 84,5 x 89,0 mm |
Verdichtung | 10,5 : 1 | 11,2 : 1 |
kW (PS) bei 1/min | 390 (530)/5500-6000 | 260 + 130 (353 + 176)/5000-6500 |
Literleistung | 121 PS/l | 118 PS/l |
Nm bei 1/min | 750/1800-4600 | 500/1450-4500 |
Getriebe | Achtstufen-Automatik | Achtstufen-Automatik |
Antriebsart | Allrad | Allrad |
Bremsen vorn | 395 mm innenbelüftet | 440 mm innenbel./gelocht |
Bremsen hinten | 374 mm innenbelüftet | 410 mm innenbel./gelocht |
Bremsscheibenmaterial | Stahl | Carbon-Keramik |
Radgröße vorn – hinten | 9,5 – 10,5 x 21 | 10,0 – 11,5 x 22 |
Reifengröße vorn – hinten | 275/40 – 315/35 R 21 | 285/40 – 315/35 R 22 |
Reifentyp | Pirelli P-Zero (*) | Pirelli P-Zero (NC0) |
Länge/Breite/Höhe | 4935/2004–2218*/1765 mm | 4930/1983-2194*/1678 mm |
Radstand | 2975 mm | 2895 mm |
Tank-/Kofferraumvolumen | 83/650-1870 l | 70/545-1563 l |
Normverbrauch • CO2 | 12,5 l/100 km** | 1,7 l/100 km** |
Abgas CO2 | 283 g/km** | 39 g/km** |
Abgasnorm | Euro 6d | Euro 6d |
Grundpreis | 114.300 Euro | 117.062 Euro |
Testwagenpreis (wird gewertet) | 123.540 Euro | 141.743 Euro |
Aber für den ahnungslosen Kunden war es natürlich die blanke Verarsche. Daraufhin wurde ein neuer Prüfzyklus eingeführt, der realistischere Werte hervorbringen sollte – ebendieser WLTP-Zyklus. Es funktionierte: Heutige Messwerte liegen höchstens 5 bis 10 Prozent über den Prospektwerten. Siehe Beispiel BMW: 12,5 Liter geben die Bayern im Datenblatt an, 13,6 messen wir an der Zapfsäule heraus. Ergibt eine Abweichung von 8,8 Prozent. Völlig im Rahmen, zumal unsere Testrunde sicherlich einen höheren Vollgasanteil hat als die WLTP-Runde.
Mit leerem Akku wird der Cayenne durstig
Dem entgegen stehen ebenjene Plug-in-Verbräuche aus dem Wunderland – im Falle des S E-Hybrid liegt der Praxis-Messwert 270 Prozent über dem Werksverbrauch, die Abweichung ist um Welten schlimmer, als es unter dem NEFZ-Standard je der Fall war. Und die bereits angesprochenen zweiten 100 Kilometer kommen ja erst noch, denn jetzt ist der Akku leer gesaugt. Als kleiner Anhaltspunkt: Vor einem halben Jahr haben wir bereits einen Facelift-Cayenne ohne E-Hybrid, also nur mit dem 353 PS starken V6, gemessen.
Das Resultat: 13,1 Liter bei 350 Kilogramm weniger Leergewicht. Genau deshalb haben wir in diesem Vergleich auch das Wort "theoretisch" hinter die Reichweite geschrieben, denn die rechnerischen 1110 Kilometer erreicht nur, wer alle 100 Kilometer den Akku an der Dose wieder komplett volllädt. In der Praxis verbrauchen Sie auf den ersten 100 Kilometern 6,3 Liter und danach zwischen 13 und 14 Liter für alle weiteren 100 km.
Performance-Zutaten heben den BMW-Preis
Aber nun haben wir genug von Verbräuchen und der Sinnhaftigkeit dieser Fahrzeuge schwadroniert. Gehen wir an die Performance-Zutaten: BMW schickt den X5 M60i xDrive mit optionalem 21-Zoll-Radsatz und Sportreifen (Pirelli P-Zero nach BMW-Kennung). Dazu gesellt sich das adaptive M Sportfahrwerk und die Sport-Bremsanlage. Letztere gibt es allerdings nur im M Sportpaket Pro mit Shadow Line für Grill und Scheinwerfer sowie den M Sicherheitsgurten, die laut BMW-Prospekt "bereits beim Anschnallen für ein sportliches Gefühl sorgen".
![BMW X5 M60i xDrive BMW X5 M60i xDrive](https://cdn.statically.io/img/i.auto-bild.de/ir_img/3/5/7/7/6/6/9/BMW_X5_M60i_LWI_013-64274be5c9f91837.jpg?impolicy=leadteaser)
Am Gurt hängt es nicht: X5 M-Piloten sollen laut BMW schon beim Anschnallen sportliche Gefühle überkommen.
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber bei mir haben farbig abgenähte Gurte noch nie ein sportliches Gefühl ausgelöst. Zudem ist das Sportpaket an die adaptiven LED-Scheinwerfer für weitere 1100 Euro gekoppelt, was den gewerteten Preis samt aller performancerelevanten Extras auf 123.540 Euro treibt.
Porsche kassiert richtig ab
Klingt nach viel, ist im Vergleich zum Porsche aber ein Schnäppchen, denn allein dass BMW traditionell auf Bremskeramik verzichtet, bringt den Bayern schon mal einen immensen Vorteil. Nur wegen der 440 Millimeter vorn und 410 hinten messenden Pizzateller von Bremsscheiben klingelt die Kasse im Hause Porsche um knapp 9000 Euro. Weitere 6462 Euro werden für Fahrwerkssperenzchen wie Porsche Torque Vectoring Plus (1488 Euro), Porsche Dynamic Chassis Control (3272 Euro) und die Hinterachslenkung (1702 Euro) fällig.
![Porsche Cayenne S E-Hybrid Porsche Cayenne S E-Hybrid](https://cdn.statically.io/img/i.auto-bild.de/ir_img/3/5/7/7/6/6/9/Por_Cay_S_LWI_020-46066f5959016012.jpg?impolicy=leadteaser)
Typisch Porsche: Wer einen Cayenne S Hybrid sein Eigen nennen will, muss mindestens 117.062 Euro locker machen. Unser Testwagen kostete sogar satte 141.743 Euro.
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD
Dazu kommen die 22-Zoll-Exclusive-Felgen mit Pirelli P-Zero in Porsche-Kennung sowie eine sportliche Trimmung für Sitze und Abgasanlage. Das katapultiert den Preis auf 141.743 Euro. Allein über den Preis büßt der Zuffenhäuser fünf Punkte ein. Die wollen über die Längs- und Querdynamik erst mal wieder reingeholt werden.
BMW schlägt Porsche längsdynamisch
Dafür machen wir uns nun auf zu unserem lieb gewonnenen Messflugplatz im malerischen Rothenburg ob der Tauber. Hier können wir aufgrund der Kürze der Startbahn zwar nur bis Tempo 200 messen, das reicht uns in diesem Fall aber für einen qualifizierten Blick auf die unterschiedlichen Talente. Und hierbei fällt auf: Aus dem Stand hilft dem Porsche seine Elektro-Zusatzpower merklich. Bis Tempo 80 kann er mit dem bulligen BMW-V8 trotz nur sechs Zylindern gut mithalten.
![Porsche Cayenne S E-Hybrid BMW X5 M60i xDrive Porsche Cayenne S E-Hybrid BMW X5 M60i xDrive](https://cdn.statically.io/img/i.auto-bild.de/ir_img/3/5/7/7/6/6/9/Gruppe_Por_BMW_LWI_003-6e8b769744771921.jpg?impolicy=leadteaser)
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD
Erst darüber fehlt dem V6 Lungenvolumen, und er knickt merklich ein. Aus sechs Zehnteln Rückstand bei Tempo 100 wird weitere 60 km/h darüber bereits eine Sekunde. Auch in den Durchzugswerten kann der BMW mit seinem bulligen Drehmoment punkten. Erst in hohen Gängen, wenn die Verbrenner-Drehzahlen in den Keller gehen und der E-Boost besser zum Vorschein kommt, kann der Cayenne S E-Hybrid wieder an den X5 heranschnuppern.
Messwerte
Modell | BMW X5 M60i xDrive | Porsche Cayenne S E-Hybrid |
---|---|---|
Beschleunigung | ||
0-50 km/h | 1,6 s | 1,7 s |
0-80 km/h | 3,0 s | 3,2 s |
0-100 km/h | 4,0 s | 4,6 s |
0-130 km/h | 6,4 s | 7,1 s |
0-160 km/h | 9,5 s | 10,5 s |
0-180 km/h | 12,3 s | 13,3 s |
0-200 km/h | 15,4 s | 16,7 s |
Viertelmeile | ||
0-402,34 m | 12,4 s | 13,0 s |
Vmax | ||
Herstellerangabe | 250 km/h | 263 km/h |
Rundenzeit | ||
Sachsenring | 1:38,52 min | 1:37,84 min |
Elastizität | ||
60-100 km/h im 4./5. Gang | 3,0/4,0 s | 3,5/4,5 s |
80-120 km/h im 5./6. Gang | 4,2/5,4 s | 4,7/6,2 s |
80-120 km/h im 7./8. Gang | 7,3/13,5 s | 7,4/13,9 s |
Bremsweg | ||
100-0 km/h kalt (m/s²) | 33,1 m (11,7 m/s²) | 31,5 m (12,3 m/s²) |
100-0 km/h warm (m/s²) | 31,1 m (12,4 m/s²) | 30,8 m (12,5 m/s²) |
200-0 km/h warm (m/s²) | 130,2 m (11,8 m/s²) | 129,3 m (11,9 m/s²) |
Testverbrauch | ||
Ø auf 100 km | 13,6 l Super Plus | 6,3 l Super Plus |
Reichweite | 610 km | 1110 km (theoretisch) |
Gewichte | ||
Leergewicht/Zuladung | 2388/677 kg | 2511/624 kg |
Balance Vorderachse/Hinterachse | 51/49 % | 52/48 % |
Leistungsgewicht | 4,5 kg/PS | 4,8 kg/PS |
Dafür bremst sich der Porsche mit seinen Carbon-Keramik-Ankern im Bereich der Negativbeschleunigung einen kleinen Vorteil heraus. Er hat aber doch merklich mit dem Gewicht des E-Hybrids zu kämpfen, anders ist nicht zu erklären, warum der BMW mit seinen ungelochten Stahlscheiben so dicht dran ist. Kalt bremst sich der Porsche noch 1,6 Meter Vorsprung heraus, doch mit warmer Anlage schrumpft der Vorteil auf per GPS gemessene 30 Zentimeter zusammen – fast schon Messtoleranz. Auch aus Tempo 200 liegen beide Kontrahenten innerhalb von nur einem Meter.
Porsche mit etwas mehr Vmax
Auf dem Weg zur Rennstrecke merken wir, dass BMW den M60i wie üblich ohne M Drivers Paket bei 250 km/h abregelt, während der Porsche frei angasen darf. Das macht in diesem Fall aber nicht viel aus, denn bei reellen 263 und Tacho knapp über 270 km/h findet der Cayenne im Luftwiderstand seinen Meister. Auf der Langstrecke begeistern zudem die Sitze des BMW, die an muckeliger Wohligkeit kaum zu übertreffen sind. Das Porsche-Sportgestühl ist hier deutlich auf der strammeren Seite aufgehängt, gibt sich aber auch komfortseitig keine Blöße.
Wankstabilisierung hilft auf der Rennstrecke
Im Cayenne sitzen wir ebenfalls angenehm, nur eben eher wie in einem guten Gaming Chair und nicht wie auf dem Ledersofa. Die Sportsitz-Option hat sich BMW bei der Konfiguration unseres Testwagens bewusst gespart, denn es gäbe einen: Der M Multifunktionssitz kostet für Fahrer und Beifahrer zusammen 1000 Euro. Während der Hinfahrt zum Sachsenring müssen wir mit dem Cayenne zudem taktisch fah��ren, um den Akku während der Anreise möglichst voll zu laden. Dafür gibt es im E-Hybrid zum Glück einen eigenen Menüpunkt, unter dem man den Ladestand entweder halten oder erhöhen kann.
![Porsche Cayenne S E-Hybrid Porsche Cayenne S E-Hybrid](https://cdn.statically.io/img/i.auto-bild.de/ir_img/3/5/7/7/6/6/9/Por_Cay_S_LWI_064-9384da9fd53bb34c.jpg?impolicy=leadteaser)
Durch die 3273 Euro teure Wankstabilisierung hat der Cayenne auf der Strecke weniger Schräglage als der BMW.
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD
Auf der Rennstrecke schließlich ein altbekanntes Bild: Der Porsche mimt den stoischen Linienhocker, er durchkurvt sämtliches Rund mit einer Akribie, wie es nur ein echter Schwabe kann. Der Bayer lässt es derweil ein gutes Stück hemdsärmeliger angehen. Er neigt sich merklich, er rotiert tänzelnd um die Längsachse, arbeitet willig mit dem Hintern mit.
Das ergibt für geübte Piloten deutlich mehr Freude am Fahren, aber schneller ist in diesem Fall tatsächlich der schwerere und per se schwächere Cayenne. Zu einem nicht unerheblichen Teil dürfte das auch an seiner Bereifung liegen, denn trotz Wertung auf dem Papier identischer Waffen ist die Porsche-Mischung doch merklich weicher und damit griffiger ausgefallen. Das sieht man vor allem am Abrieb-Bild nach den schnellen Runden.
Auf dem Sachsenring siegt Porsche
Seine letztendlichen 68 Hundertstel fährt sich der Cayenne S E-Hybrid Bröselchen für Bröselchen in den Sektoren zwei bis fünf heraus – und zwar mit einer fast schon gespenstischen Konstanz. Nur im Power-Sektor eins kann der X5 M60i seinen bulligen V8 ausspielen und die Bestzeit markieren. Nutzt ihm aber unter dem Strich nichts. Das Kapitel Rennstrecke geht knapp nach Zuffenhausen. Und auch insgesamt bleibt der Porsche vor dem BMW; allerdings nur, weil er wegen seines überragenden Verbrauchswerts in dieser Kategorie unserer Sportwertung die volle Punktzahl abräumt, während der BMW hier 13 Punkte verliert. Doch auch wenn wir dem Porsche in unserem Schema seine während der Testrunde verbrauchten 27,3 kWh anrechnen könnten, bliebe er nach wie vor vorn.
Seine Praxis-E-Reichweite von rund 70 Kilometern prädestiniert ihn als effizienten Alltags(be)gleiter, der – kommt es darauf an – amtlich den Sportler raushängen lässt. Denn sind wir mal ehrlich: Der Großteil der alltäglichen Fahrten spielt sich nun mal in den ersten 100 Kilometern ab Fahrtantritt ab. Aus rein sportlichen Gesichtspunkten ist der emotionale BMW mindestens ebenbürtig.
Fazit
Im Konzeptvergleich wird der BMW unter dem Strich von unserem starren Punkteschema ausgebremst. Dennoch: Auch mit eingerechnetem Stromverbrauch hätte der Porsche am Ende gewonnen.
Service-Links
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