Sind Plug-in-Hybride nachhaltig? Sie gelten vielen als idealer Kompromiss zwischen Verbrenner und E-Auto: An Bord arbeiten Verbrennungs- und Elektromotor im Duett. So eignen sich diese Autos für Langstrecken mit schnellem Tankstopp wie auch für kurze Elektro-Passagen, zum Beispiel zum Pendeln in die Innenstadt.
Da auch Plug-in-Hybride an der Elektroauto-Förderprämie teilnahmen, waren die Zulassungszahlen in den vergangenen Jahren hoch, allein 2021 und 2022 wurden jeweils weit über 300.000 in Deutschland verkauft. Doch ob die Autos mit dem Doppelherz eine wirklich nachhaltige Anschaffung sind, erscheint fraglich. Zumindest angesichts dieses Falles, den die kroatische Fachwerkstatt EV Clinic bekannt macht.

Neuer Tauschakku für 11.000 Euro

Jüngster Fall ist ein BMW 530e iPerformance von 2018. Das Modell aus der vorletzten Baureihe G30 hat in der Plug-in-Version einen Reihen-Vierzylinder mit 184 PS an Bord, der von einem 113 PS starken E-Motor unterstützt wird. Gemeinsam lassen sie bis zu 252 PS Systemleistung auf die Räder los. Doch nach nur sechs Jahren war der Akku mit 9 kWh Speichervermögen verschlissen.
Ein neues Batterieset hätte laut EV Clinic 11.000 Euro gekostet. Dazu kommen noch die unbezifferten Reparaturkosten, die sicher im vierstelligen Bereich liegen. Ganz überraschend ist der Preis des Tauschakkus nicht, denn alle Tauschakkus für Elektroautos sind sehr teuer – wenn auch nicht so teuer wie der recht kleine für den 5er Plug-in-Hybrid, der neu maximal 40 km vollelektrische Reichweite ermöglicht.

Die besten E-Autos bis 48.000 Euro

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Den derzeit höchsten Preis hat das Bauteil im EQS-SUV: 29.257,80 Euro. Für die Kroaten, die sich vor allem mit Akku-Instandsetzung von Elektroautos beschäftigen, ein Beweis für die Untauglichkeit des Plug-in-Hybrid-Konzepts: "Jeder elektrisch gefahrene Kilometer schädigt die Batterie viermal schneller als bei großen Akkus in vollelektrischen E-Autos." Das Problen liegt laut der Experten im Format des Akkus: Sie sind überfordert.

Garantie auf den BMW abgelaufen

Für den Eigentümer des maroden 5er ist das fatal: Die Garantie gilt laut EV Clinic nur bis 100.000 km – der Batterie-Ausfall kommt einem Totalschaden nah, da noch die aufwendigen Reparaturkosten dazu addiert werden müssen.
EV Clinic veröffentlicht des Öfteren Berichte, die nach Meinung der Experten die Untauglichkeit des Plug-in-Hybridantriebs belegen. Das wird zumeist bissig kommentiert. So bezeichnet der Fachbetrieb, der seit 14 Jahren in Zagreb seinen Sitz hat, den Golf GTE als "greenwashing device", also als Gerät zur Öko-Schönfärberei. Denn auch hier sei die Batterie, die für ein Auto besorgt werden musste, mit 11.500 Euro unverhältnismäßig teuer. Ähnlich wird über einen Mercedes unbekannten Typs berichtet, bei dem nach 160.000 km so viele Akkuzellen kaputt seien, dass nur der gesamte Akku für 14.500 Euro getauscht werden könne. "Solche Autos sind nach sechs Jahren ein Totalverlust, und die Spritersparnis ist nur ein Placebo", erbost sich das Unternehmen.