Kommentar: Warum ein Mercedes W 212 perfekt ist
Darum sind alte Autos moderner!
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Ich habe mir einen zehn Jahre alten Mercedes gekauft. Eine E-Klasse, Modellreihe W 212. Sie fühlt sich besser an und lässt sich einfacher bedienen als modernere Elektroauto aus Wolfsburg.
Bild: Holger Karkheck
Meine Frau findet ihn spießig, ich finde ihn solide – in vielerlei Hinsicht. Der Daimler hat vier stattliche Fensterheber in der Fahrertür, die ich blind bedienen kann. Mein ID.4 hat nur zwei, die doppelt belegt sind und sich über eine Touchfläche umschalten lassen – was mir ständig aus Versehen passiert. Der Benz hat Knöpfe und Drehregler für die Lautstärke des Radios. Der VW hat "Slider".
Was spricht gegen Radiotasten?
Ich mag sogar so was vermeintlich Überholtes wie Stationstasten am Radio. Und egal, wohin ich greife, alles fühlt sich gut an – das Wurzelholz, die hellen Stoffsitze (das Auto ist aus Rentnerhand). Fürs Navi nutze ich ohnehin das Handy, Streamen und Telefonieren ging auch damals schon über Bluetooth. Kurz: Der Mercedes fühlt sich überhaupt nicht alt an. Im Gegenteil.
Viel schlauer als heutige Autos
In meinen Augen ist er viel schlauer, viel hochwertiger als viele heutige Autos. Ob es aktuelle Modelle mit ihren riesigen Screens und Touch-Tüddelüt schaffen, in zehn Jahren noch genauso modern zu wirken wie heute ein W 212? Früher war nicht alles besser. Aber manches perfekt.
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