Das Bundeswirtschaftsministerium will die Förderung von Plug-in-Hybriden (PHEV) früher als geplant komplett abschaffen. Anders als im Koalitionsvertrag vorgesehen, soll es schon ab Ende 2022 keine Zuschüsse mehr für die Fahrzeuge mit Verbrenner- und extern aufladbarem Elektromotor geben.

Die Top 15 der im Unterhalt günstigsten E-Autos

Ausgewählte Produkte in tabellarischer Übersicht
1.
Dacia Spring Electric; Kosten pro Monat laut ADAC: 366 Euro
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2.
Smart fortwo Coupé EQ; Kosten pro Monat laut ADAC: 389 Euro
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3.
VW e-Up; Kosten pro Monat laut ADAC: 435 Euro
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4.
Renault Twingo Electric; Kosten pro Monat laut ADAC: 445 Euro
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5.
Fiat 500e; Kosten pro Monat laut ADAC: 474 Euro (23,8 kWh)
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6.
E.Go Mobile Life; Kosten pro Monat laut ADAC: 490 Euro (21,5 kWh)
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7.
Mini Cooper SE 3-Türer; Kosten pro Monat laut ADAC: 528 Euro
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8.
Peugeot e-208; Kosten pro Monat laut ADAC: 530 Euro
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9.
Nissan Leaf: Kosten pro Monat laut ADAC: 553 Euro (40 kWh)
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10.
Opel Corsa-e; Kosten pro Monat laut ADAC: 553 Euro
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Habeck: "Fokus bei Förderung stärker auf Klimaschutz"

"Plug-in-Hybride sind unserer Meinung nach marktgängig und brauchen keine öffentliche Förderung mehr", sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) der Funke-Mediengruppe. Zuvor hatte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" über das Vorhaben berichtet. Zudem soll auch die Förderung für reine Elektroautos schrittweise gesenkt werden, wie Habeck bestätigte. "Wir wollen bei der künftigen Förderung von E-Autos den Fokus schärfen und stärker auf Klimaschutz ausrichten", so der Grünen-Politiker. Die Vorschläge sollen nun in die Ressortabstimmung innerhalb der Bundesregierung gehen.

Gemischte Reaktionen auf Förder-Ende 2022

Während Umweltverbände das Förder-Ende für Plug-in-Hybride als "zielführend" und "überfällig" bezeichneten, kam vom Koalitionspartner FDP bereits Gegenwind: "Jedes elektrisch betreibbare Fahrzeug leistet einen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele. Wir müssen einen Umstieg auf solche Fahrzeuge so attraktiv wie möglich machen und diese Fahrzeuge entsprechend fördern", so der verkehrspolitische Fraktionssprecher der Liberalen Bernd Reuther.
Toyota RAV4 Plug-in Hybrid
Der Plug-in-Hybrid-Förderung wird von der Bundesregierung bald der Stecker gezogen.
Bild: Toyota GmbH

Bis zu 6750 Euro Förderung für Plug-in-Hybridmodelle

Aktuell gibt es für Plug-in-Hybridmodelle (PHEV) bis 40.000 Netto-Grundpreis 4500 Euro Umweltbonus vom Staat, die Hersteller legen noch einmal den halben Betrag von 2250 Euro bis zur Gesamtsumme von 6750 Euro drauf. Für PHEV bis 65.000 Euro gibt es insgesamt noch 5625 Euro Förderung.

So hoch war die Umweltprämie bis 31.12.2022

So hoch war die Umweltprämie bis 31.12.2022
Elektroauto (BEV) bis 40.000 Euro Netto-Listenpreis
6000 Euro
3000 Euro
9000 Euro
Elektroauto (BEV) 40.000 bis 65.000 Euro Netto-Listenpreis
5000 Euro
2500 Euro
7500 Euro
Plug-in-Hybrid bis 40.000 Euro Netto-Listenpreis
4500 Euro
2250 Euro
6750 Euro
Plug-in-Hybrid 40.000 bis 65.000 Euro Netto-Listenpreis
3750 Euro
1875 Euro
5625 Euro

Elektro-Kaufprämie 2023*

Elektro-Kaufprämie 2023*
Elektroauto (BEV)
bis 40.000 Euro
4500 Euro**
2250 Euro**
6750 Euro**
Elektroauto (BEV)
40.000 bis 65.000 Euro
3000 Euro**
1500 Euro**
4500 Euro**
Elektroauto (BEV)
bis 45.000 Euro ab 01.01.2024
Plug-in-Hybrid
Keine Förderung
Keine Förderung
Keine Förderung

Lange Lieferzeiten könnten zum Problem werden

Für Kaufinteressenten von Plug-in-Hybriden könnte der geplante Beschluss schon jetzt zum Problem werden. Denn maßgeblich für die Bewilligung der Förderung durch das zuständige Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ist die Zulassung des Fahrzeugs. Und da könnte es angesichts langer Lieferzeiten gerade bei elektrifizierten Autos knapp werden.
Forderungen aus der Industrie, die Förderung an Zeitpunkt des Kaufs zu knüpfen, wies Habeck jedoch zurück. "Wir haben das erörtert, müssen aber dabei bleiben, dass die Kraftfahrzeugzulassung der relevante Zeitpunkt bleiben muss", sagte er den Funke-Zeitungen. "Die Anfälligkeit für Missbrauch ist zu hoch, wenn der Zeitpunkt des Vertragsabschluss zählt und nicht die Zulassung." Er fände es "hilfreich, wenn die Automobilhersteller selbst die Differenz ausgleichen würden, die durch die längeren Lieferzeiten entstehen kann".

Bildergalerie

Neue Plug-in-Hybride (2020 bis 2023)
Neue Plug-in-Hybride (2020 bis 2023)
Neue Plug-in-Hybride (2020 bis 2023)
Neue Plug-in-Hybride (2020, 2021 und 2022)

Koalitionsvertrag sieht Verschärfung vor

Laut Ampel-Koalitionsvertrag sollte die Innovationsprämie im neuen Jahr nur noch für Kfz ausgegeben werde, "die nachweislich einen positiven Klimaschutzeffekt haben, der nur über einen elektrischen Fahranteil und eine elektrische Mindestreichweite definiert wird". Diese Mindestreichweite ist dort mit 80 Kilometern ab dem 1. August 2023 definiert. Kritiker halten Plug-in-Hybriden bereits seit Langem vor, sie seien nur auf dem Papier umweltfreundlich.