Eigentlich hatte Joy Wanner Spaß mit ihrem Fisker Ocean der Marke Fisker. Eigentlich, denn der Ärger mit dem Elektro-SUV stellte sich schnell ein.
"Es war eine emotionale Achterbahnfahrt. An einem Tag lief der Wagen einwandfrei und am nächsten Tag blinkte eine neue Warnleuchte auf oder klingelte. Es war so frustrierend, so viel Geld für ein Auto zu bezahlen, nur um sich dann jedes Mal zu ärgern, wenn man es benutzt", sagte die US-Amerikanerin bei "Carscoops".
Doch es kommt noch besser. Beziehungsweise schlimmer. Im März hatte sie mit dem Ocean (Neupreis in Deutschland: 59.000 Euro) einen Unfall. Beim Einkaufen berührte jemand mit seinem Wagen die Tür des Ocean. Ein Zwischenfall, wie er täglich tausende Male auf irgendwelchen Parkplätzen passiert.

Reparaturkosten von 850 Euro? Von wegen!

Der Schadensregulierer tauchte vier Tage später auf und machte zwei Hauptprobleme aus: Erstens gab es einen oberflächlichen Schaden an einer Falte in der Tür selbst. Zweitens war auch ein Scharnier gebrochen. Nichts Wildes, er schätzte die Reparaturkosten auf rund 910 Dollar (ca. 850 Euro), vielleicht auch etwas mehr.
Fisker Ocean One
Einer der Schäden durch den Unfall.
Bild: Joy Wanner/Facebook
Doch aus etwas mehr wurde eine unfassbare Summe.
Weniger als einen Monat später stufte die Versicherung das Elektro-SUV des angeschlagenen Start-ups als Totalschaden ein. Wanner erhielt einen Scheck über 53.303 Dollar (ca. 49.500 Euro). Aufgrund fehlender Ersatzteile konnte der Schaden nicht repariert werden.
Das ist übrigens ein Problem, das es auch in Deutschland geben könnte. Denn Werkstattnetze gibt es für die immer mehr in den deutschen Markt drängenden chinesischen Marken kaum, auch Ersatzteile sind häufig Mangelware.

Heftige Kritik an Fisker

Wanner war mit den knapp 50.000 Euro übrigens nicht zufrieden. "Wir haben über 20.000 Dollar verloren, als wir in dieses Start-up-EV investierten", postete Wanner in einer Gruppe von Fisker-Ocean-Fans auf Facebook. Dazu kritisierte sie auch das Unternehmen für die mangelnde Hilfe: "Es ist unmöglich, von ihnen Antworten oder Hilfe zu bekommen."
Das E-SUV sei weit hinter ihren Erwartungen zurückgeblieben. Sie habe wirklich an dieses Unternehmen geglaubt, das Fahrzeug bestellt, über zwei Jahre darauf gewartet und in die Aktie investiert. "Insgesamt ist die Maschine großartig. Sie fährt und handhabt sich wirklich gut. Die Software aber ist ein Albtraum und die Firma ein Witz", sagte sie. Wanner hat sich jetzt einen Tesla Model Y zugelegt.