Eines der zentralen Argumente von E-Auto-Skeptikern ist die mangelnde Reichweite von Elektroautos. Klar: Wer einen Tank mit Sprit für 800 Kilometer dabeihat, kennt keine Reichweitenangst. Doch visionäre E-Autos helfen beim Umdenken. Daher ist der geplante Mercedes Vision EQXX mit 1000 km Reichweite zwar eine prima Idee, um Ängste zu zerstreuen, sinnvoll und nötig ist eine solche XXL-Reichweite aber nicht. Zum einen möchte ich den Autofahrer sehen, der wirklich zehn, elf Stunden am Stück am Steuer sitzt – ohne Pinkel- oder sonstige Pause. Das macht doch keiner! Und wenn das Auto mal steht, sollte man nachladen können, das wäre viel wichtiger. 

Die Top 15 der im Unterhalt günstigsten E-Autos

Ausgewählte Produkte in tabellarischer Übersicht
1.
Dacia Spring Electric; Kosten pro Monat laut ADAC: 366 Euro
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2.
Smart fortwo Coupé EQ; Kosten pro Monat laut ADAC: 389 Euro
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3.
VW e-Up; Kosten pro Monat laut ADAC: 435 Euro
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4.
Renault Twingo Electric; Kosten pro Monat laut ADAC: 445 Euro
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5.
Fiat 500e; Kosten pro Monat laut ADAC: 474 Euro (23,8 kWh)
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6.
E.Go Mobile Life; Kosten pro Monat laut ADAC: 490 Euro (21,5 kWh)
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7.
Mini Cooper SE 3-Türer; Kosten pro Monat laut ADAC: 528 Euro
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8.
Peugeot e-208; Kosten pro Monat laut ADAC: 530 Euro
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9.
Nissan Leaf: Kosten pro Monat laut ADAC: 553 Euro (40 kWh)
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10.
Opel Corsa-e; Kosten pro Monat laut ADAC: 553 Euro
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Also ist das Problem der Reichweite keines der kleinen Akkus, sondern eines der zu wenigen Schnellladestationen an Autobahnen, an denen Strom noch dazu bislang zu teuer ist. Sinnvoll sind riesige Akkubündel, die für eine große Reichweite nötig sind, auch nicht. Aus zwei Gründen: Akkus sind das teuerste Bauteil am Elektrofahrzeug, also bedeuten kleine Batterien günstigere Kaufpreise für E-Autos. Noch dazu bringt ein großer Akku massives Mehrgewicht. Das mag beim Porsche Taycan akzeptabel sein, sein mächtiges 93,4-kW/h-Energiepaket wiegt satte 650 Kilo. Viel zu viel für Alltags-Autos, denn das Gewicht verschärft den durchschnittlichen Energieverbrauch, kostet Kraft beim Beschleunigen. Es erhöht Achslast und Verschleiß an Reifen und Fahrwerk.

Lieber leichtere E-Autos statt welche mit größerer Reichweite

Warum sind die Akkus noch so schwer? Ihre Energiedichte ist eher gering, vielleicht fällt sie bei Akkus der kommenden Generation ja größer aus. Mit leichteren Batterien sollten die Ingenieure aber lieber das Gesamtgewicht der Autos reduzieren, anstatt die Reichweite zu erhöhen. Denn ein geringerer Energieverbrauch schont die Umwelt. Nebenbei: Der Mercedes EQXX soll weniger als 10/kWh auf 100 km verbrauchen.

Der Strom sollte im Netz stecken, nicht in E-Autos

E-Autos sollten nur so viel Strom mitführen, wie sie absehbar brauchen, finde ich. Rund 500 km Reichweite erlauben beim täglichen Pendeln über 70 bis 80 km locker eine ganze Arbeitswoche, ohne einmal laden zu müssen. Lassen wir den Strom lieber im Netz, transportieren wie keine schweren Akkus durch die Gegend! Meine Theorie: Wer vor einem Umstieg aufs Elektroauto eine 1000-km-Reichweite fordert, der will gar nicht elektrisch fahren. Sondern lieber weiter Verbrenner.