Bei der Debatte um ein drohendes Tempolimit halten sich die Autohersteller erstaunlich zurück. Sie sollten auf die Barrikaden gehen, wenn es ihnen ernst ist um den Fortschritt! Einfach alles verlangsamen, um Energie zu sparen – damit macht man es sich zu einfach.
Wie schlau ein Auto konstruiert ist, zeigt sich nicht bei praxisfernen Schleichfahrten auf dem Prüfstand, sondern bei Geschwindigkeiten, die auf unseren Autobahnen erlaubt sind.
Stichwort Aerodynamik: Der Luftwiderstand ist schon ab 60 km/h der größte Fahrwiderstand. Er setzt sich zusammen aus Strömungsgünstigkeit (cW-Wert) und Stirnfläche (A) – und steigt nicht linear, sondern im Quadrat zur Geschwindigkeit. Wer also statt 100 km/h 130 oder gar 160 fährt, verschwendet in einem nicht effizienten Fahrzeug viel Energie, mit elektrischem Antrieb schmilzt dann die Reichweite rapide.

Geschwindigkeit ist ein Fortschrittsmotor

Genau darin liegt die Chance: Wollen die deutschen Hersteller nicht untergehen zwischen Tesla und den Chinesen, müssen sie mehr bieten als Mittelmaß, nämlich Autos, die bei hohem Tempo funktionieren. "Tested on German Autobahn": Einst stand das Qualitätssiegel für Vollgasfestigkeit und Fahrwerkskunst. In Zukunft könnte es für Effizienz stehen. Denn Geschwindigkeit ist ein Fortschrittsmotor. Für die Technik und die Umwelt.