Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Oder die Chinesen. Denn während Land Rover und Mercedes ihre Fans bei der Elektrifizierung ihrer Ikonen weiter auf die Folter spannen und der Akku-Defender genauso auf sich warten lässt wie der EQG, hat BYD längst einen Offroader entwickelt, der wunderbar nach Dinosaurier aussieht, aber mit sauberer Technik in die Zukunft fährt – und den dreckigen Dauerbrennern aus Europa auf Anhieb die Schau stiehlt.
Denn der Koloss mit dem zungenbrecherischen Namen Yangwang U8 sieht nicht nur genauso cool aus wie der neue Defender oder die jüngste Evolutionsstufe der G-Klasse – er hat obendrein auch noch beim Fahren die besseren Tricks drauf!
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Zugegeben, rein elektrisch fährt der U8 nicht ganz. Weil der 5,40 Meter lange Protzpanzer mit der schillernden LED-Front 3,5 Tonnen wiegt, aber mit seinen vier E-Maschinen dank 1196 PS und 1280 Nm trotzdem beschleunigt wie ein Sportwagen (und weil es im Urwald oder in der Wüste so wenig Ladesäulen gibt), hat BYD nur einen 49 kWh fassenden Akku, dazu aber einen 2,0-Liter-Turbo als Range Extender eingebaut. Wenn der Strom nach 180 chinesischen Normkilometern zur Neige geht, springt der Benziner an und streckt die Reichweite auf 1000 Kilometer.
BYD Yangwang U8
Fast 1200 PS und 1300 Nm machen den U8 zum König der Wüste. Denn mit so viel Dampf kommt er auf jede Düne.
Bild: BYD
Das Konzept hat noch einen Vorteil: Man muss bei der bescheidenen Ladeleistung von 7 kW am Wechsel- und 100 kW am Gleichstrom nicht ewig an der Leine liegen, sondern kann sich gleich wieder dem Tatendrang hingeben.
BYD Yangwang U8
Aktuell gibt es den U8 mit riesigen Ledersesseln vorn und einem Sofa in der zweiten Reihe. Später folgt ein Siebensitzer.
Bild: BYD
Und den inspiriert der U8 reichlich! Schließlich meint er es ernst mit dem Abenteuer und bietet zum Allradantrieb auch ein halbes Dutzend Fahrprogramme für jedweden Untergrund sowie eine Luftfederung, mit der sich das Auto um noch mal zusätzliche 15 Zentimeter aufbocken lässt.

Der BYD Yangwang U8 taugt auch als Schwimmwagen

Vor allem aber haben die Chinesen den U8 so abgedichtet, dass er auch als Schwimmwagen taugt. Wenn die Räder bei Wassertiefen jenseits von einem Meter tatsächlich den Bodenkontakt verlieren sollten, treibt er maximal eine halbe Stunde lang obenauf, während die 22-Zöller immerhin knappe zwei Knoten (rund 3 km/h) schaffen und sogar ein wenig die Richtung vorgeben.
Auch BYD weiß indes, dass Autos wie der U8 eher auf dem Boulevard zu Hause sind als auf der Buckelpiste. Auf einer freien Straße imponiert er mit einem Sprintvermögen, dass einem beim Kickdown fast schlecht wird. So fühlt es sich an, wenn die vier E-Motoren den Koloss ohne jede Vorwarnung in 3,6 Sekunden auf Tempo 100 katapultieren. Und kaum hat man den Schrecken weggeatmet und sich an die 200 km/h bei Vollgas gewöhnt, wirbelt es die Eingeweide beim Bremsen wieder durcheinander.
BYD Yangwang U8
Mit reichlich LED-Lametta schindet der U8 auch auf den Boulevards von Städten wie Shanghai Eindruck.
Bild: BYD
Zwar gehört der U8 mit einem Grundpreis von 1,1 Millionen Yuan oder umgerechnet 140.000 Euro zu den teuersten Autos aus chinesischer Produktion. Doch dem Erfolg des Charakterkopfs tut das offenbar keinen Abbruch. Denn angeblich gibt es bereits 30.000 Vorbestellungen.
Technische Daten und Preis: BYD Yangwang U8
  • Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h
  • Max. Drehmoment: 1280 Nm
  • 0–100 km/h: 3,6 s

  • Preis: ab 140.400 Euro

Fazit

von

Thomas Geiger
Der Name ist zwar unaussprechlich, und natürlich ist der BYD Yangwang U8 weder nachhaltig noch sinnvoll. Aber das ist bei seinen großen Vorbildern aus Europa genauso. Und verglichen mit Defender und elektrischer G-Klasse hat der U8 sogar noch ein paar Tricks mehr drauf und ist anders als die europäischen Dinosaurier auch schon zu kaufen. Zumindest, wenn man genügend Geld hat – und in China lebt.