Fast 3,8 Millionen Mal musste der ADAC im vergangenen Jahr ausrücken, um Pannenhilfe zu leisten. Schuld war in mehr als jedem dritten Fall (42 Prozent) die Autobatterie. Über 1,5 Millionen Pannen waren auf eine streikende Starterbatterie zurückzuführen. Aber warum eigentlich? Was macht den Akku so empfindlich, dass er jedes Jahr Millionen von Autofahrern hängen lässt?

Ursachen für eine schwächelnde Autobatterie

Eigentlich ist die Autobatterie gar nicht so empfindlich. Allerdings schenken ihr die meisten Autofahrer erst Aufmerksamkeit, wenn sie streikt. Dabei sind die Ursachen dafür in der Regel schlechte Gewohnheiten und mangelnde Pflege:
Kurzstrecken: Beim Start des Autos, wird der Batterie das meiste abverlangt. Danach benötigt sie eine kurze Zeit, um sich wieder aufzuladen. Das geschieht während der Fahrt über die Lichtmaschine. Aber was viele vergessen: Auch während der Fahrt zieht man Strom von der Batterie. Autoradio, Klimaanlage, Sitzheizung etc. Dementsprechend lange dauert es, bis die Batterie wieder voll ist. Wer nun immer nur Kurzstrecken fährt, lässt der Batterie schlichtweg nicht genug Zeit, um komplett aufzuladen. Mit der Zeit entlädt der Akku also immer mehr – bis nichts mehr geht.
Verbraucher vergessen: Bei modernen Autos passiert das zum Glück nicht mehr, denn die meisten haben eine Automatik, die das Licht und andere Verbraucher beim Ausschalten der Zündung mit ausschaltet. Ansonsten kann das vergessene Ausschalten der Scheinwerfer über Nacht den Akku schon mal lahmlegen. Auch wer bei eingeschalteter Zündung Verbraucher laufen lässt (z.B. Autoradio beim Putzen des Wagens), riskiert, dass ihm der Saft ausgeht.
Geringe Kapazität: Werden Batterien nicht voll aufgeladen, lagern sich aufgrund der geringen Spannung Sulfatkristalle an den Batterieplatten ab. Die Folge: Die Kapazität der Batterie sinkt. Wird die Batterie über längere Zeit nicht wieder vollgeladen (z.B. bei vielen Kurzstrecken-Fahrten), kann die Sulfatierung nicht wieder rückgängig gemacht werden. Die Kapazität sinkt weiter bis zum Batterietod.
Kriechströme: Sind die Kontakte der Batterie verschmutzt, können Kriechströme den Akku nach und nach entladen. Deswegen ist es umso wichtiger, die Autobatterie sauberzuhalten.
Kälte: Kalte Temperaturen setzen der Autobatterie zusätzlich zu. Deswegen streikt sie auch meistens im Winter. Bei kühlen Temperaturen verliert der Akku an Kraft, gleichzeitig benötigt der Motor zum Starten mehr Leistung. Auch die zusätzlichen Verbraucher, die im Winter genutzt werden (z.B. Sitzheizung, Lenkradheizung) sind eine Belastung. Ist die Autobatterie schon angeschlagen, folgt bei Kälte häufig der Totalausfall.
Andere Ursachen: Nicht immer muss die Ursache für eine streikende Batterie der Akku selbst sein. Ist die Lichtmaschine defekt, wird die Batterie nicht mehr geladen. Der Effekt ist derselbe: Der Wagen springt nicht mehr an. Dass die Lichtmaschine die Ursache für die Panne ist, erkennt man in der Regel daran, dass im Cockpit die Ladekontrolllampe aufblinkt. Außerdem macht sich der Defekt oft durch ein quietschendes Geräusch bemerkbar. Auch ein Kurzschluss in der Elektronik, der in kürzester Zeit sehr viel Strom verbraucht, oder ein Fehler des Steuergeräts, können die Ursache für eine leere Batterie sein.

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Batterie streikt – was kann ich tun?

Starthilfe: Springt der Wagen nicht mehr an, kann man dem Akku mit Starthilfe auf die Sprünge helfen. Aber oft ist niemand in der Nähe, der kurz einspringen kann. Es muss dann aber nicht gleich der teure Pannendienst sein. Viele Taxiunternehmen helfen gerne beim Überbrücken – einfach kurz durchklingeln und um Starthilfe bitten. Das spart nicht nur die lästige Wartezeit auf den Pannendienst, sondern auch Geld. Je nach Fahrtweg nehmen die Taxiunternehmen nur 15 bis 25 Euro für die Starthilfe.
Autobatterie laden: Sitzt einem die Zeit nicht im Nacken, kann die Autobatterie an ein Ladegerät angeschlossen und wieder aufgeladen werden (Autobatterie-Ladegeräte im Test). Ist der Akku noch nicht vollständig entladen – sprich der Wagen springt noch an, aber erste Anzeichen (z.B. flackernde Scheinwerfer) deuten auf den nahen Batterietod hin – kann auch eine längere Fahrt über Land den Akku wieder aufladen.
Anschieben: Hat der Akku noch Restspannung und handelt es sich um einen Schaltwagen, kann man es mit anschieben probieren. Dabei den zweiten Gang einlegen und Kupplung kommen lassen. Springt der Wagen nach wie vor nicht an, sollte man es nicht weiter versuchen, ansonsten drohen Schäden durch Kraftstoff im Katalysator.
Darum streikt der Akku so oft
Manche Ladegeräte können Schäden durch Sulfatierung sogar rückgängig machen.
Bild: AB

Wie kann man dem Ausfall vorbeugen?

Gerade wer oft nur Kurzstrecken fährt, sollte die Autobatterie regelmäßig an ein Ladegerät anschließen. Alternativ kann man zum Nachladen auch mal eine längere Strecke über Land einlegen. Die Fahrt sollte aber mindestens 30 Minuten dauern. Um die Batterie nicht unnötig zu belasten, sollte auf kurzen Strecken auf starke Verbraucher wie Sitz- oder Heckscheibenheizung verzichtet werden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Sauberhalten des Akkus, um Kriechströme zu vermeiden. Weitere Tipps zur Pflege der Autobatterie gibt es hier.