In einer Militärübung namens "Alpha Uno" plant die Schweizer Luftwaffe am 5. Juni eine ganz besondere Aktion: Kampfjets des Typs F/A-18 werden auf der Autobahn A1 starten und landen. Ein Novum, das es in dieser Form seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben hat.

Autobahn-Vollsperrung für den Test

Für diese Übung wird der Abschnitt der A1 zwischen Avenches und Payerne im Kanton Waadt vom 4. Juni, 21 Uhr, bis 6. Juni, 9 Uhr, vollständig gesperrt – maximal 36 Stunden lang. Der Verkehr wird während dieser Zeit umgeleitet. Der Grund für diese außergewöhnliche Maßnahme: Die Schweizer Armee will testen, ob ihre Kampfflugzeuge im Falle beschädigter Flughäfen auf alternativen Pisten starten und landen können.
Solche Tests auf Autobahnen hat es zuletzt in den 70er- und 80er-Jahren gegeben, damals noch mit anderen Flugzeugtypen. Jetzt soll es erneut soweit sein, doch mit moderner Technik und neuen Herausforderungen.

Die A1: ein strategischer Abschnitt

Die A1, mit 410 Kilometern die längste Autobahn der Schweiz, verläuft in Ost-West-Richtung und verbindet Genf mit St. Gallen. Sie ist ein zentrales Element des schweizerischen Nationalstraßennetzes und macht etwa ein Fünftel dessen Gesamtlänge aus. In St. Margrethen endet sie an der österreichischen Grenze.

Militärübungen auch in Deutschland

Nicht nur in der Schweiz gibt es solche spektakulären Manöver. Auch in Deutschland wurden Autobahnen als Notlandeplätze genutzt. Beispielsweise übten Nato-Luftstreitkräfte im März 1984 an der A29 bei Alhorn den Einsatz und Betrieb. Zahlreiche Autobahnabschnitte wurden so gestaltet, dass sie im Notfall schnell als Landebahnen genutzt werden konnten.
Allerdings sind diese Notlandeplätze im Zuge von Bauarbeiten, Ausbesserungen und Verbreiterungen vielerorts verschwunden. Mittelstreifen wurden begrünt, Parkplätze überbaut. Trotzdem sind an einigen Stellen noch Reste dieser Notpisten erkennbar, etwa an der A7, der A9 oder der A81.