ABT XGT: Test

Aber Vorsicht, bevor jetzt je­mand sagt: Ist doch klar, mit so einem Rennwagen. Zum einen wurde das Auto aufgrund der Straßenzulassung deutlich zahmer gemacht als die GT2-Rennversion. Hinzu kommen ein bisschen mehr Gewicht sowie Semi- statt Vollslicks. Zudem muss man wissen, dass dieser ursprünglich als LMS GT2 auf die Welt ge­kommene R8 nicht von der Hard­core-GT3-Version abstammt. Die Geometrie des Chassis entspricht der Spyder-Variante, zu erken­nen an Türausschnitt und Side­blades. Vieles wurde vom R8 LMS GT4 übernommen, das Sieben­gang-Doppelkupplungsgetriebe ist original aus der Serie.

Wie dem auch sei, ABT hatte die Idee, ihren Slogan "Von der Rennstrecke auf die Straße" auf den Punkt zu bringen. Einfach ein Kennzeichen dran, fertig? Nein. Die Macher Hans-Jürgen Abt, Thomas Biermaier und Christian Scherer: "Zwei Jahre sind von der Idee bis zur Fertig­stellung vergangen. Unsere Ingenieure hatten ein paar knackige Herausforderungen zu meistern." Damit sind die rund 40 Einzel­abnahmen für den Zulassungs­prozess gemeint. Darunter Klas­siker wie Crashtest, bei dem man ein Auto opfern musste. Auch so was wie Handbremse, Zentral­verriegelung, Rückfahrkamera und Wegfahrsperre, alles musste eingebaut werden.

Die Anstrengungen haben sich gelohnt. Das Ding fährt, auf der Straße, zum Bäcker, auf der Auto­bahn, in die Garage. Und auf der Rennstrecke! Sensationell! Dieses abnormale Feeling, vom Käfig umhüllt, vorn blinken die Schalt­warnlämpchen im Race-Display, hinten schreit das 640 PS starke 5,2-Liter-V10-Aggregat, die Kurven werden zu Geraden, das Grinsen immer breiter. Vielen Dank noch mal an die Äbte, dass ich das er­leben durfte!