Unsere Wertung
Pro
- Leistungsstark und umfangreich, mit einer Vielzahl von Sounds, virtuellen Instrumenten und Effekten
- Unglaublich guter Preis für eine DAW der Spitzenklasse
- Unterstützt eine Vielzahl von Hardware und Dateiformaten, einschließlich Surround
- Neue Session-Player erstellen eine virtuelle Begleitband
Kontra
- Komplex
- Gelegentlich umständlicher Arbeitsablauf
Fazit
Der Umfang, die Leistung und der unglaublich günstige Preis von Logic Pro 11 machen die Software zu einer erstklassigen Digital Audio Workstation (DAW), die jeder musikalische Mac-Nutzer haben sollte. Version 11 kommt mit den neuen Session-Playern Piano und Bass, die den bestehenden Session-Drummer ergänzen.
Preis beim Test
$199.99 (free as an upgrade)
Aktuell bester Preis: Apple Logic Pro 11
Drei Benutzerhandbücher mit rund 2.600 Seiten beschreiben alle Funktionen von Apples leistungsstarker Digital Audio Workstation (DAW) Logic Pro. Wir beschränken uns auf die Grundlagen und verraten, was in Version 11 neu ist – und das ist eine ganze Menge.
Was ist Logic Pro 11?
Logic Pro 11 ist ein Programm, mit dem Sie Audiodateien und MIDI-Informationen aufnehmen und bearbeiten können.
Wie andere DAWs, beispielsweise Pro Tools, Ableton Live, Cubase, Digital Performer und Studio One, versucht Logic Pro, ein komplettes Aufnahmestudio mit der entsprechenden Ausstattung (Aufnahmegeräte und Effekte), den Tontechnikern, Instrumenten und – einzigartig in Logic Pro – den Musikern nachzubilden.
Logic Pro 11: Grundlegende Funktionen
Das Design von Logic Pro, das das klassische Mischpult, die Aufnahmegeräte und die externen Effektprozessoren eines traditionellen Aufnahmestudios nachahmt, ist etwas altmodisch. In der Tat sind sowohl Design als auch Arbeitsablauf wahrscheinlich eher für Tontechniker als für Künstler geeignet. Was nicht heißen soll, dass nicht beide gut damit arbeiten können.
![](https://cdn.statically.io/img/b2c-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/05/Logic-Pro-X-11-17.png?w=1200)
Die Palette der Editoren umfasst eine Clip- (in Logic Region genannt) Arranger-Timeline, einen Wave-Editor, einen MIDI-Piano-Roll-Editor, einen Step-Sequenzer, Event-Listen-Editoren und sogar eine angenehme Notationsfunktion.
Logic Pro 11 geht bei der Emulation der Studioumgebung einen Schritt weiter, indem es Software-Instrumente und – einzigartig – virtuelle Musiker bereitstellt. Diese sind eine Eigenentwicklung von Logic, ebenso wie das umfangreiche Angebot an hochwertigen Instrumenten und Effekten. Sie können damit auf Plug-ins von Drittanbietern verzichten. Logic Pro unterstützt derzeit nur das AU-Format von Apple.
Neben der hervorragenden Emulation eines Aufnahmestudios bietet Logic Pro auch ein Startraster, das an Ableton Live erinnert. Es erleichtert Live-Auftritte, indem Sie vorab aufgenommene Regionen starten/abspielen, mischen und kombinieren können, um spontan neue Mixes zu erstellen. Diese Regionen oder Clips können alles sein, von einer eintaktigen Schleife bis hin zu einem kompletten Song (abgemischt).
![](https://cdn.statically.io/img/b2c-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/05/Logic-Pro-X-11-18.png?w=1200)
Logic Pro unterstützt eine Vielzahl von externen Controllern und Hardware (das meist davon erledigt Apples Core Audio auf Betriebssystemebene) und Audioaufnahmen mit bis zu 7.1.4-Kanälen, 32-Bit-Float, 192 kHz Wave, AIFF oder CAF-Audiodateien.
Im Gegensatz zu Apples DAW Garageband für private Nutzer ist Logic Pro tatsächlich eines der am wenigsten proprietären Programme, wenn es um Import und Export geht. Es unterstützt Wave, MIDI, AAF, Final Cut Pro XML, MusicXML (Partitur-Notation) und Dolby Atmos ADM.
Mit anderen Worten: Sie können Logic Pro zusammen mit anderen DAWs verwenden, ohne dass es zu großen Problemen kommt – zumindest nicht mehr als bei anderen DAWs. Noch hat sich die Branche nicht auf ein umfassendes Format für die gemeinsame Nutzung von Projekten geeinigt. Presonus und Bitwig haben etwa ein Projekt entwickelt, das DAW Project heißt.
Logic Pro 11: Was ist neu?
Die auffälligsten Neuerungen in Logic Pro 11 sind die neuen Session-Player/Instrumente Piano und Bass. Zusammen mit dem bereits vorhandenen Session-Drummer ergeben sie eine ziemlich gute Begleitband.
![](https://cdn.statically.io/img/b2c-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/05/Logic-Pro-X-11-1.png?w=1200)
Was ist ein Logic Pro Session-Player? Es handelt sich um ein virtuelles (Software-)Instrument, das eine Datenbank mit rhythmischen und harmonischen Mustern (Beats/Hits, Akkorde, Skalen usw.) verwendet, um zu emulieren, was ein echter Musiker spielen könnte. In der Tat wurden die Muster ursprünglich von echten Musikern gespielt. Keine KI, wie Apple (und alle anderen) behaupten.
Während alle drei Session-Player dem aktuellen Tempo folgen und optional versuchen, das rhythmische Muster eines anderen Tracks zu übernehmen, ziehen Piano und Bass auch harmonische Einsätze aus den neuen editierbaren globalen und regionalen Akkordspuren von Logic Pro.
![](https://cdn.statically.io/img/b2c-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/05/Logic-Pro-X-11-5.png)
Als Gitarrist bin ich sowohl etwas gekränkt als auch dankbar, dass Apple noch keinen Session-Gitarristen integriert hat. Davon abgesehen finde ich die Session-Player-Technologie aber wirklich beeindruckend. Ich würde mich zwar nie einfach an das halten, was der Session-Player abspielt, aber es ist so, als ob man Input von anderen Musikern erhält, natürlich in etwas eingeschränkter Form.
Die übrigen Verbesserungen sind vielleicht nicht so aufregend, aber einige sind sehr nützlich. Nehmen Sie zum Beispiel Internal MIDI In. Damit kann eine Spur MIDI-Daten von anderen MIDI-Spuren einspielen, ohne dass Sie in die extrem leistungsfähige, aber verwirrende und mittlerweile gut versteckte Logic-Umgebung eintauchen müssen (über command+0 verfügbar).
![Logic MIDI-in](https://cdn.statically.io/img/b2c-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/06/LogicMIDI_in.jpg?quality=50&strip=all)
Macwelt
Ebenso lassen sich Regionen jetzt automatisch transponieren, indem die von Ihnen gewählten Tonhöhenquellen (Vorzeichen usw.) verwendet werden. Oder auch nicht.
Karaoke-Fans werden die Möglichkeit lieben, Gesang, Schlagzeug, Bass und alles andere aus einer gemischten Audiodatei zu extrahieren. Das Dienstprogramm heißt Stem-Aufteilung, wobei ein Stem in der DAW ein Instrument oder eine Spur ist. Stem-Aufteilung funktioniert bemerkenswert gut (oder weniger gut, je nach Quellmaterial).
Ich hatte großartige Ergebnisse mit kommerziellem Material; mit meinem eigenen nicht so sehr, obwohl die Stem-Aufteilung den Gesang und das Schlagzeug richtig separiert hat. Das bedeutet, dass ich mein Material besser abmischen muss.
![Logic Pro 11 - Stem-Aufteilung](https://cdn.statically.io/img/b2c-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/06/Stem-Aufteilung.png?w=1200)
Macwelt
Logic Pro war schon in der Lage, Tempowechsel aus Audiodateien zu extrahieren, ebenso wie MIDI aus Audio mit einem Instrument über Flex Pitch. Sie können sogar einen mit Stem-Aufteilung erstellten Stem nehmen und mit Flex Pitch die MIDI-Noten daraus extrahieren.
Das Extrahieren bestimmter Instrumente aus Audiodateien hat Apple über Jahrzehnte hinweg erheblich verbessert, es ist aber immer noch nicht perfekt. Viele Instrumente arbeiten mit ähnlichen Frequenzen, was ihre Extraktion sehr schwierig macht. Daher wird vieles in der Spur “Andere” zusammengefasst. Ich bin immer noch erstaunt, dass die Extraktion überhaupt funktioniert, und dann noch so gut.
![Chroma Glow Logic Pro 11](https://cdn.statically.io/img/b2c-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/06/chromaglow.png?w=1200)
Macwelt
Das Sättigungs-Plug-in Chromaglow (Röhrenverstärker) ist neu, die Dolby-Atmos-Funktionen wurden verbessert und es gibt neue Sample/Loop-Packs für Produzenten: The Kount, Corey Wong und Hardwell.
Weitere neue Funktionen sind mehr Tastenbefehle für das Marquee (Hervorhebung von Bereichen), Bouncing von externen Instrumenten in Echtzeit und Input-Monitoring für Software-Instrumente. Apple hat außerdem das Standard-Aufnahmeformat von AIFF auf das allgegenwärtige WAV umgestellt, was längere Aufnahmen und einen einfacheren Import in andere Programme ermöglicht.
Logic Pro 11: Komplex und gelegentlich seltsam
Das Programm gibt es schon seit den 1980er-Jahren, zuerst als Creator und Notator auf dem Atari ST, dann als Emagic Logic auf Windows und macOS. Dann hat es Apple aufgekauft und es wurde zum macOS-exklusiven Logic Pro.
Logic Pro hat also eine lange Tradition, die einige Probleme mit sich bringt, etwa das Environment Patch Bay. Infolgedessen ist die Lernkurve von Logic Pro steil und der Arbeitsablauf nicht immer so einfach, wie er sein könnte. Einige der besten Tutorials finden Sie bei MusicTechHelpGuy auf Youtube.
![](https://cdn.statically.io/img/b2c-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/05/Logic-Pro-X-11-23.png?w=1200)
Die Logic-Pro-Menüoberfläche lässt sich konfigurieren, sodass Sie Oberflächenelemente und Funktionen, die Sie nicht benötigen, ausblenden und sich dann zu ihnen vorarbeiten können. Zudem können Sie Tastaturkürzel nach Belieben neu zuweisen, was die Anpassung an Logic Pro oder den Wechsel zwischen DAWs erleichtert.
Sollten Sie Logic Pro 11 kaufen?
Ja. Wenn Sie mit einer DAW starten wollen, werden Sie auf dem Mac nichts finden, was mit den Fähigkeiten von Logic Pro zu diesem Preis auch nur annähernd mithalten kann. Und wir haben in diesem Testbericht kaum die funktionale Oberfläche angekratzt.
Logic Pro 11 kostet 229,99 Euro und liegt damit weit unter den Preisen der Konkurrenzprodukte. Apple bietet zudem eine kostenlose 90-Tage-Testversion an. Aber Vorsicht: Bei der von Apple angebotenen Demo handelt es sich noch um Version 10.8.1.
Wenn Sie Logic Pro bereits haben, bekommen Sie Version 11 als kostenloses Upgrade.
Die besten Macs für die Musikproduktion
Aktuell bester Preis: Apple Logic Pro 11
Dieser Artikel erschien zuerst bei unserer Schwesterpublikation Macworld und wurde aus dem Englischen übersetzt und lokalisiert.